Freelance-Market-News 03/2024
Liebe Leser,
herzlich willkommen zum März-Newsletter! Wir halten Sie wieder auf dem Laufenden über wichtige Entwicklungen in der Freelancer-Branche, geben interessante Podcast-Tipps und präsentieren Ihnen spannende Gastartikel und natürlich unseren Freelance-Market-Witz des Monats.
In der EU wurde kürzlich um eine Richtlinie zur Plattformarbeit verhandelt, um menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Plattform-Selbstständige sicherzustellen. Doch diese Initiative wurde von einigen EU-Mitgliedsstaaten blockiert, darunter auch Deutschland. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und wie die FDP mit zum Scheitern beitrug.
Entdecken Sie in unseren Podcast-Tipps die “Side Hustle Show” von Nick Loper, in der inspirierende Persönlichkeiten über ihre freiberuflichen Visionen und Unternehmergeist sprechen.
In unserer Frage des Monats erfahren Sie dann mehr über die gesetzlich zulässigen Tätigkeitsbereiche von Freiberuflern sowie die Unterschiede zu Gewerbetreibenden und in unserem Gastartikel schreibt Vertriebsprofi Thomas Geiling, wie Unternehmen ihren Vertriebsprozess kontinuierlich verbessern können.
Lernen Sie in einem Artikel unserer Freiberufler eine erfahrene Texterin kennen und entdecken Sie ihre vielfältige Arbeitsweise und die Leidenschaft für das Texten, bevor wir Ihnen dann unseren Freiberuflerwitz des Monats präsentieren, der diesmal von einem übertrieben pflichtbewussten Projektleiter erzählt.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
FDP verhindert EU-Richtlinie zur Plattformarbeit
In der EU arbeiten inzwischen 28 Millionen Menschen für digitale Plattformen. Dabei verteilen die Plattformbetreiber Kleinaufträge (sog. “Mikrojobs”) online an Solo-Selbstständige wie beispielsweise Taxi-, Liefer- und Handwerkerdienste. Die EU-Kommission sieht schon seit Jahren die Gefahr der Ausbeutung und hat nach langen Debatten erneut einen Entwurf für eine EU-Richtlinie vorgelegt. Ziel ist es, menschenwürdige Arbeitsbedingungen für die Plattform-Selbstständigen sicherzustellen.
Die EU-Richtlinie zur Plattformarbeit, die von EU-Parlament und Mitgliedsstaaten verhandelt wurde, war bereits kurz vor Weihnachten gescheitert, nicht zuletzt da Frankreich starke Bedenken hatte. Die belgische Ratspräsidentschaft konnte dann noch einen Kompromiss erarbeiten, der dann am 16. Februar zur Abstimmung vorgelegt wurde.
Bei der Abstimmung enthielten sich allerdings Deutschland, Frankreich, Griechenland und Estland. Diese Sperrminorität hat die Richtlinie dann verhindert. Insbesondere die FDP hatte darauf gedrängt, dass Deutschland nicht für die Initiative stimmt.
Die belgische Ratspräsidentschaft wollte die Richtlinie noch vor den Europawahlen verabschieden. Die vorgeschlagenen Kriterien sollen dabei auf nationale Gesetze, internationale Abkommen und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zurückgreifen. Das ist jetzt gescheitert!
Eine erneute Abstimmung einer dann modifizierten Richtlinie dürfte (falls überhaupt) erst nach den Europawahlen im Juni stattfinden. Bis dahin könnten aber die Mehrheitsverhältnisse im Europaparlament komplett andere sein.
Wäre die Richtlinie in Kraft getreten, hätte das für viele Solo-Unternehmer tiefgreifende Folgen gehabt:
• Die Vermutung einer abhängigen Beschäftigung, wenn Anzeichen für eine Kontrolle der Mitarbeiter vorliegen.
• Die Beweislast würde umgekehrt, d. h. die Plattformen müssten das Gegenteil beweisen.
• Die Mitgliedsstaaten hätten jeweils unterschiedliche Kriterien für die Vermutung einer Beschäftigung festgelegt, da es keine Einigung auf europaweit einheitliche Kriterien gab. Dies hätte Solo-Selbstständige in Deutschland besonders hart getroffen, da bei uns klare Statusfeststellungskriterien fehlen, was zu noch mehr Rechtsunsicherheit geführt hätte.
Podcast-Tipp für neue Ideen
“Dein 9-Bis-5-Job sichert dein Einkommen, aber dein 5-9 dein persönliches Glück” ist der Leitspruch der Side Hustle Show von Host Nick Loper. Wöchentlich interviewt er in seinem englischsprachigen Podcast Menschen, die ihre unternehmerischen Visionen neben der klassischen Erwerbstätigkeit ausüben.
Das ist aber nicht nur für „Side Hustler“ (Menschen mit Nebenverdienst), sondern auch für Freiberufler interessant, denn die Gesprächspartner geben mit amerikanischem Unternehmergeist und kreativen Ideen ziemlich guten Input zu allen Aspekten der Selbstständigkeit. Hier die Links zum Podcast: Apple Spotify
Große Ideen, wenig Zeit? Diese drei Folgen lohnen sich besonders:
• #400: Low Startup Cost Business Ideas – diese Folge zeigt, wie sich auch mit wenig Geld große Geschäftsideen verwirklichen lassen.
• #323: How to replace your Salary by buying Mini Businesses – hier erklärt Stacy Caprio, wie sie sich ein Portfolio aus kleinen Online-Unternehmen aufbaute.
• #367: Affiliate Marketing Case Study – zwei Hörer des Podcasts erklären, wie sie eine Review-Webseite zum Erfolg brachten.
Viel Spaß beim Hören und viel Erfolg bei Ihren Unternehmungen!
Frage des Monats: Was genau ist ein Freiberufler?
Freiberufler sind selbstständige Dienstleister, die eine eigenverantwortliche berufliche Tätigkeit ausüben, ohne der Gewerbeordnung zu unterliegen. Typischerweise sind sie in wissenschaftlichen, künstlerischen oder erzieherischen Bereichen tätig.
Die Einstufung als Freiberufler oder Gewerbetreibender obliegt dem Finanzamt und beruht auf besonderen Qualifikationen gemäß § 18 EStG und § 1 PartGG. Dort sind unter anderem folgende Tätigkeiten genannt:
Ingenieure, Architekten, Chemiker,
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratende Volks- und Betriebswirte,
vereidigte Buchprüfer, Steuerbevollmächtigte,
Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Lotsen,
Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten,
Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte.
Während einige Berufe wie Arzt oder Anwalt spezifische Ausbildungen erfordern, sind andere, wie Übersetzer oder Journalist, in Deutschland nicht geschützt und können von jedermann ausgeübt werden.
Die bei Freelance-Market gelisteten Dienstleister können in unterschiedlichen Wirtschaftsformen tätig sein. Außer Freiberuflern sind dies beispielsweise auch Gewerbetreibende und Ein-Personen-GmbHs. Alle Angebote müssen sich allerdings auf eine konkrete Person beziehen. Daher sind Profile, die ein komplettes Team darstellen, bei uns ebenso unzulässig wie Profile eines fiktiven/austauschbaren Mitarbeiters.
Gastartikel: Wie erfolgreiche Unternehmen ihren Vertriebsprozess ständig optimieren
Von Thomas Geiling, Vertriebstrainer und Berater
Der Begriff Vertriebsoptimierung bezieht sich auf die Verbesserung der Effizienz und Effektivität eines Vertriebsteams oder einer Vertriebsorganisation. Das Hauptziel der Vertriebsoptimierung ist es, den Umsatz zu steigern und die Rentabilität zu verbessern, indem die Vertriebsprozesse, -strategien und -ressourcen optimiert werden. Die Vertriebsoptimierung ist ein fortlaufender Prozess, der regelmäßige Überprüfungen, Anpassungen und Weiterentwicklungen erfordert.
Es gibt verschiedene Ansätze und Maßnahmen, die zur Vertriebsoptimierung beitragen können. Hier sind einige wichtige Aspekte:
• Analyse und Planung: Eine gründliche Analyse der aktuellen Vertriebsstruktur, der Verkaufsprozesse, des Kundenstamms und der Marktgegebenheiten ist der erste Schritt. Auf dieser Grundlage kann ein detaillierter Vertriebsplan erstellt werden, der klare Ziele, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne definiert.
• Vertriebsstrategien: Eine effektive Vertriebsstrategie sollte auf den Bedürfnissen und Vorlieben der Zielkunden basieren. Es ist wichtig, die Zielgruppe genau zu definieren und eine differenzierte Positionierung und Werbebotschaft zu entwickeln. Die Nutzung verschiedener Vertriebskanäle wie Direktvertrieb, E-Commerce, Vertriebspartner oder Online-Marktplätze kann ebenfalls zur Optimierung beitragen.
• Vertriebsprozesse: Eine Überprüfung und Optimierung der Vertriebsprozesse ist entscheidend, um Engpässe, Ineffizienzen oder Fehler zu identifizieren und zu beseitigen. Die Implementierung eines Customer-Relationship-Management-Systems (CRM) kann die Effizienz verbessern, indem es den Vertriebsmitarbeitern ermöglicht, Kundendaten, Verkaufschancen und Aktivitäten zu verfolgen und zu verwalten.
• Vertriebsschulung und -entwicklung: Investitionen in die Schulung und Entwicklung der Vertriebsmitarbeiter können deren Fähigkeiten, Kenntnisse und Motivation verbessern. Schulungen können Vertriebsmitarbeitern helfen, ihre Verkaufstechniken zu verbessern, Kunden besser zu verstehen und Beziehungen aufzubauen sowie Verhandlungs- und Abschlussfähigkeiten zu entwickeln.
• Leistungsüberwachung und Anreize: Die regelmäßige Überwachung der Vertriebsleistung ist wichtig, um den Fortschritt zu verfolgen und Engpässe oder Schwachstellen zu erkennen. Die Einführung von leistungsorientierten Anreizsystemen, wie zum Beispiel Provisionen, Boni oder andere Belohnungen, kann die Motivation und das Engagement der Vertriebsmitarbeiter steigern.
• Kundenfeedback: Die Einbeziehung von Kundenfeedback kann wertvolle Einblicke liefern, um den Vertrieb zu optimieren. Durch regelmäßige Kundenumfragen, Beschwerdemanagement und das Sammeln von Kundenmeinungen können Schwachstellen identifiziert und Verbesserungen vorgenommen werden.
Dies sind nur einige Ansätze zur Vertriebsoptimierung. Es ist wichtig, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des eigenen Unternehmens mit den Anforderungen des Marktes in Einklang zu bringen.
Artikel unserer Freiberufler: Texten aus Leidenschaft
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen eine erfahrene Texterin aus Württemberg. Die Freelancerin mit der Nummer 14433 ist für 35 Euro/h bei uns gelistet und wurde in 10 Jahren 34 Mal an Kunden vermittelt.
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Schreiben lernt jeder, doch Texten ist eine Kunst
So manches Mal schreibe ich mir etwas auf, doch meine Leidenschaft ist und bleibt das professionelle Texten. Nach meinem Studium mit doppeltem Schwerpunkt (Journalismus und PR) bin ich seit 1992 auf selbstständiger Basis tätig.
Zu meinen anspruchsvollen Kunden darf ich namhafte Verlage, Redaktionen unterschiedlicher Sparten sowie Unternehmen verschiedenster Branchen zählen. Auch individuelle Portraits über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gehören zu meinem vielfältigen Portfolio. Zudem schätzen, aufgrund meiner sorgfältigen Recherchearbeit, auch freie Ingenieurbüros meine Leistungen. Durch meine offene Denkweise ist es mir möglich, mich rasch in neue Themen und komplexe Sachverhalte einzufinden und diese serviceorientiert umzusetzen.
Unternehmens- und Produkttexte für Presse und Broschüren, Reportagen, Portraits sowie das Abstrahieren oder Umformen von Texten befinden sich ebenso in meinem Leistungsspektrum, wie die zuverlässige Zuarbeit bei der Erstellung von Konzeptionen und Präsentationsunterlagen.
Testen Sie mich, ich möchte gefordert sein!
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Freelance-Market-Witz des Monats: Pflichtbewusster Projektleiter
Der freiberufliche Projektleiter bricht mitten im anspruchsvollen Projekt zusammen. Als er auf der Intensivstation wieder erwacht, sitzt sein Auftraggeber neben ihm am Krankenbett.
„Schön, dass Sie da sind“, freut sich der Projektleiter mit schwacher Stimme. – „Ist doch selbstverständlich! Ich bin ja nicht nur Ihr Kunde, sondern auch Ihr Freund!“
„Und was machen die Teilprojektleiter?“ will der Projektleiter wissen. „Wir sind alle auch da“, schallt es von der anderen Bettseite.
„Ich bin ja so gerührt“, sagt der Projektleiter mit leiser Stimme und will dann vom Auftraggeber wissen, wie es den restlichen Teammitgliedern geht. „Die warten alle draußen, da nicht alle gleichzeitig auf die Intensivstation kommen dürfen.“
„Um Gottes Willen!“, ruft da der Projektleiter und richtet sich entsetzt auf. „Und wer kümmert sich jetzt um das Projekt?“
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