Freelance-Market-News 02/2021
Liebe Leser,
seit fast einem Jahr stellt die Corona-Pandemie viele Unternehmer und Freiberufler vor besondere Herausforderungen, die ohne die finanzielle Unterstützung des Bundes und der Länder für viele gar nicht zu meistern wären. Immerhin sind dank der großzügigen Hilfen 2020 “nur” 17 000 Unternehmen in Konkurs gegangen und damit sogar neun Prozent weniger als 2019. Allerdings rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft für 2021 mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten.
In diesen News berichten wir daher über die neuen Hilfsangebote der Bundesregierung und stellen Ihnen die soeben gestartete kostenlose Corona-Hotline der Arbeitsagentur vor.
Gerade in unsicheren Zeiten wünschen sich viele, die Freiheit eines Freelancers mit der Absicherung eines Angestellten zu vereinen. In unserem Webinar am 18.2.21 zeigen wir Ihnen, wie dies durch das Instrument der Gehaltsträgerschaft möglich ist.
Ein Leser berichtet uns von seinen Erfahrungen bei der Online-Projektsuche und in unserem Freelancerwitz am Schluss geht es dann noch um die Frage, wer den besten Subventionsmittelberater hat.
Ich wünsche Ihnen wie immer viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Webinar am 18.2.21: Gehaltsträgerschaft für Freelancer – gleichzeitig angestellt und frei
Während die meisten Selbstständigen lieber auf eigene Rechnung fakturieren, erreicht uns immer wieder die Frage, ob Freelancer sich vorübergehend auch für ein Projekt anstellen lassen können. Dies scheitert allerdings häufig daran, dass die beauftragende Firma dies nicht will.
Durch das kürzlich geschlossene Partnerschaftsabkommen mit der SKALIS Deutschland GmbH können die bei Freelance-Market gelisteten Selbstständigen die Gehaltsträgerschafts-Dienstleistung von SKALIS zu einem Vorzugspreis in Anspruch nehmen.
Wie die Gehaltsträgerschaft genau funktioniert, erfahren Sie in unserem kostenlosen Webinar am Donnerstag, 18. Februar 2021 von 12:00 - 12:45 Uhr. Zur Anmeldung auf Eventbrite klicken Sie einfach hier.
Die Arbeitsverhältnis-Form der “Gehaltsträgerschaft” wird bereits in vielen europäischen Ländern genutzt. SKALIS stellt dabei den Freelancer für ein oder mehrere Projekte ein. Der Freelancer erhält so die Gehaltsabrechnungen und Sozialversicherungen eines Angestellten. Die Trägergesellschaft (SKALIS) stellt die Leistungen des Freelancers dem Auftraggeber in Rechnung.
Für den Freelancer und den Auftraggeber kann das Modell der Gehaltsträgerschaft einige Vorteile haben: Keine Verwaltungsausgaben für Lohnabrechnungen und Arbeitslosenversicherung, keine Probleme mit Scheinselbstständigkeit, geringes Risiko für den Auftraggeber und regelmäßige Gehaltszahlung ohne Zahlungsverzögerungen.
Durch die exklusive Partnerschaft bietet SKALIS den bei Freelance-Market gelisteten Freiberuflern an, ihre bereits bestehenden Kundenaufträge einzubringen und dafür nur eine kleine Marge von 5 bis maximal 10% zu berechnen (abhängig von Dauer und Umsatz des Projekts). Freiberufler und Auftraggeber, die dieses Angebot nutzen möchten, gehen einfach auf die Skalis-Eingabemaske und profitieren vom speziellen Freelance-Market-Rabatt.
Selbstständige: Neue Hilfen der Bundesregierung
Wirtschaftsminister Altmaier und Finanzminister Scholz planen eine Verbesserung der Corona-Hilfen. Grund sind wohl auch die langen Verzögerungen bei der Bearbeitung der November- und Dezemberhilfe. Darüber hinaus haben nachträgliche Detailänderungen beim Überbrückungsgeld II zu einer unklaren Rechtslage geführt.
So soll die Neustarthilfe von 5000 auf 7500 Euro erhöht werden und dabei die bisherige Deckelung von 25 auf 50 Prozent des Umsatzes des Vergleichszeitraumes erhöht werden.
Die Neustarthilfe ist Teil der Überbrückungshilfe III, die seit Ende Januar beantragt werden kann. Die Auszahlung wird allerdings frühestens Ende Februar starten. In diesem Rahmen soll der “vereinfachte Zugang zur Grundsicherung” (Überbrückungshilfe III) bereits ab einem Umsatzminus von 30 Prozent möglich sein. Bisher galten 40 Prozent.
Auch sollen die Abschläge für die November- und Dezemberhilfen von 50 000 auf 100 000 Euro verdoppelt werden, um vor allem große Hotelketten, Raststättenbetreiber oder Restaurantketten zu entlasten, die bisher wegen bürokratischer Hürden noch keine Unterstützung bekommen haben. Zudem hatten sich die Beantragungsbedingungen ständig geändert, da der ursprüngliche Ansatz nicht EU-konform war.
Des Weiteren soll die seit letztem Jahr geltende “teilweise Aussetzung der Insolvenzmeldepflicht” noch einmal verlängert werden, um eine Insolvenzwelle bei Unternehmen zu vermeiden. Insbesondere wurde die Pflicht zur Insolvenzanmeldung bei coronabedingter Überschuldung bis 30.4.2021 verlängert, allerdings nur bei rechtzeitiger, nicht offensichtlich aussichtsloser Beantragung von Unterstützung.
Leserbrief: Warum ich das Vermittlungssystem von Freelance-Market für das beste halte
In unserem Artikel zum Vermittlungssystem von Freelance-Market erklärten wir, warum wir nur Anfragen von Endkunden zulassen. Hierauf schrieb uns unser Leser Arnold Willem:
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Neben der innovativen Vermittlungsdienstleistung von Freelance-Market gibt es im deutschen Markt leider manche Freelancer-Plattformen die für mich ein Paradebeispiel sind, wie man mit hervorragendem, oder genauer gesagt aggressivem Marketing, eine mehr oder weniger miserable Vermittlungsleistung populär und erfolgreich machen kann. Ich selbst habe da leider mit mindestens drei dieser Plattformen meine einschlägigen Erfahrungen.
Ich spreche jetzt mal für meine Branchen Grafiker, Webdesigner, Web-Entwickler und ähnliche. In den vergangenen 10 Jahren habe ich mich auf solchen Plattformen etwa 500 - 700 Mal auf diverse Projekte beworben. Aufträge gab es genau zwei! Von Kollegen höre ich über ähnliche Quoten. Wir liegen bei diesen Vermittlungsportalen also weit unter 1% Vermittlungs-Quote.
Dieses schlechte Ergebnis liegt nicht nur an deren mangelhafter Infrastruktur und Prozessablauf, sondern in erster Linie an der Tatsache, dass von 20 Projekten etwa 19 Projekte von Projekt-Vermittlern eingestellt werden. Das eine Projekt, welches dann tatsächlich als Endkundenprojekt ausgezeichnet wird ist dann zu 90% alles andere als lukrativ. Oft geht es nur um kleinere Anpassungen eines bereits fast fertig gestellten Projekts! Dies zeigt mir wiederum, dass die meisten Plattformen aber auch für die Auftraggeber alles andere als professionell sind, da ansonsten eine solch dramatische Projekt-Vermittler-/Endkunden-Quote gar nicht entstehen könnte.
Wenn ich mich dann doch mal auf ein Projekt eines Projekt-Vermittlers einlasse, stelle ich fast immer fest, dass die Qualität der Projekt-Vermittler eher mangelhaft bis ungenügend ist und hier größtenteils kleinere Vermittlungs-Agenturen “am Werk” sind.
Ein Eigentest mit 2 Ausschreibungen als Auftraggeber brachte darüber hinaus das ernüchternde Ergebnis: Wenig Rückmeldungen von ausschließlich völlig unqualifizierten und in keiner Weise einsetzbaren Bewerbern.
Das ist aber bei Weitem noch nicht alles Negative zu den Mitbewerbern von Freelance-Market. Dem Bewerber selbst wird ständig eine hohe Zahl von vorhandenen Ausschreibungen suggeriert. Täglich erhält man in der Regel einmal eine E-Mail mit etwa 5 - 15 Projekt-Vorschlägen. Das ist bei einigen Plattformen immerhin mittels der verfügbaren Filterfunktionen im Profil gut abstimmbar auf die eigenen Skills. Kommt es aber zu Projekt-Engpässen, wie es, nicht nur seit der Corona-Krise, schon öfters vorkam erhält man dennoch kaum weniger Projektvorschläge, sondern einfach ein paar völlig unpassende Projektanfragen untergejubelt. So erhalte ich beispielsweise sogar Projektvorschläge für Handwerks- oder Industrie-Projekte, ja sogar für Vorort-Arbeit, obwohl meine Filtereinstellungen 100%ig klar gesetzt sind und es ja ausdrücklich die Möglichkeit gibt „NUR Remote-Projekte“ zu erhalten, welche ich natürlich ebenfalls ausgewählt habe.
Auch bei meinen beiden Ausschreibungen als Auftraggeber erhielt ich ebenfalls Status-E-Mails mit völlig überzogenen Zugriffszahlen auf meine Projekte. Würden diese stimmen, hätte ich deutlich mehr Bewerber gehabt. Inwieweit hier einige Plattformen ihre Zahlen und Statistiken puschen ist mir natürlich nicht bekannt, aber nach über 10 Jahren aktiven Beobachtens der entsprechenden Plattformen habe ich inzwischen sehr detaillierte Vermutungen.
Wenn man also wirklich diese Projektvermittler mit Freelance-Market vergleichen möchte, ist das wirklich wie Fiat mit Ferrari zu vergleichen. Fiat verkauft auch viel mehr Autos als Ferrari, hat aber sicherlich deutlich weniger Gesamt-Kompetenz und -Struktur in allen Bereichen (Mitarbeiter, Produkte, Modelle usw.)! In jedem Fall haben diese Dienstleister für Freelancer und Auftraggeber nicht einmal ansatzweise so viel zu bieten, wie Freelance-Market.
Abschließend gilt nur noch zu sagen, dass auch weitere größere Anbieter wie beispielsweise **** oder gar **** in meinen Augen genauso schlecht oder gar noch schlechter arbeiten und eine, kaum zu glauben, noch schlechtere Vermittlungsquote haben. Von beiden Anbietern (beide aus der Arbeitsvermittlungsbranche) habe ich in fast 20 Jahren noch nicht ein Projekt-Angebot erhalten, auf welches auch nur ein Gespräch mit einem Vermittler geschweige denn einem Endkunden zustande gekommen wäre.
Zusammenfassend gesagt sehe ich zu Freelance-Market auf dem deutschen Markt kein ernst zu nehmendes Konkurrenzprodukt.
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Anmerkung der Redaktion: Einige im Leserbrief genannten Firmennamen wurden aus wettbewerblichen Gründen entfernt.
Kostenlose Corona-Hotline der Arbeitsagentur hilft Selbstständigen und Freiberuflern
Durch die Corona-Pandemie stehen viele Selbstständige und Freelancer vor existenziellen Problemen. Die neue Service-Hotline der Bundesagentur für Arbeit soll speziell bei Fragen zur Sicherung des Lebensunterhalts und Infos zu den Hilfsprogrammen von Bund und Ländern weiterhelfen. Das Beratungsangebot richtet sich dabei besonders an Solo-Selbstständige, Selbstständige, Freiberufler, Kleinunternehmen und Künstler.
Die speziell geschulten Hotline-Mitarbeiter können beispielsweise klären, welche Hilfen im jeweiligen Bundesland in Frage kommen, wie Anträge gestellt werden können und welche Unterlagen erforderlich sind. Zudem bieten sie psychologische Beratung und Hilfe bei der beruflichen Neuorientierung.
Die Hotline unter der Nummer 0800-4555 521 ist gebührenfrei von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar.
Freelance-Market-Witz des Monats: Subventionsmittelberater
Unterhalten sich zwei befreundete Unternehmer, wer den besten Subventionsmittelberater hat. 'Mein Berater ist der Beste! Nach ihm ist sogar eine Gesetzeslücke benannt.'
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