Freelance-Market-News 04/2020
Liebe Leser,
ein Leser hat sich beschwert, dass die Corona-Krise in den vor einem Monat erschienenen März-News kaum erwähnt wurde. Das wird man über diese Freelance-Market-News 04/2020 kaum behaupten können! Wer hätte gedacht, dass sich das Leben für Freelancer und Kleinbetriebe innerhalb eines Monats derart ändert.
Freelance-Market wird auch während der Krise versuchen, Ihnen einen optimalen Service zu bieten. So können wir durch Heimarbeitsplätze unseren Betrieb uneingeschränkt aufrecht erhalten. Vielleicht ist unsere Flexibilität mit ein Grund, warum wir soeben vom Nachrichtenmagazin Focus zum 'Top Personaldienstleister 2020' ernannt wurden.
In diesen News präsentieren wir Ihnen den aktuellen Wirtschaftsausblick des ifo Instituts für die Freelancer-Branche und stellen die Hilfsprogramme der Bundesregierung für Freelancer und Kleinunternehmer vor.
Danach berichten wir von den Schwierigkeiten einzelner Freelancer und Kleinunternehmer, ihre Aufträge zu behalten und geben Tipps für Freelancer, denen die Einnahmen weggebrochen sind.
Im Artikel unserer Freiberufler zeigt Ihnen dann eine Marketing-Expertin, wie professionelle Markenführung auch online erfolgen kann und im Freiberuflerwitz geht es um einen Projektleiter, der für seine knappe Krisenkommunikation bekannt ist.
Ich wünsche Ihnen auch in Corona-Zeiten viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Von 2 500 bis 20 000 Euro: Die Soforthilfen der Bundesländer unterscheiden sich stark
Die Corona-Soforthifen der Bundesländer unterscheiden sich sehr stark voneinander. So erhalten Soloselbstständige in xxx bis zu 2 500 Euro, während es in Bremen bis zu 20 000 Euro sein können. Wir haben daher für Sie eine Tabelle zusammengestellt, die die Hilfsangebote der einzelnen Bundesländer für Sie gegenüberstellt.
A | B | C | |
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1 | Bundesland | Soforthilfeprogramm_____________________________ | Kontakt / weitere Informationen |
2 | Baden- Württemberg | Die Soforthilfe erfolgt im Rahmen eines einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschusses, ist gestaffelt nach der Zahl der Beschäftigten und beträgt bis zu:● 9.000 Euro für drei Monate für antragsberechtigte Soloselbstständige und Antragsberechtigte mit bis zu 5 Beschäftigten,● 15.000 Euro für drei Monate für Antragsberechtigte mit bis zu 10 Beschäftigten,● 30.000 Euro für drei Monate für Antragsberechtigte mit bis zu 50 Beschäftigten | Wirtschaftsministerium:https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/startseite/ Landesförderinstitut:https://www.l-bank.de/artikel/lbank-de/tipps_themen/programmangebot-der-l-bank-bei-abflauender-konjunktur-und-krisensituationen.html |
3 | Bayern | Soforthilfeprogramm für Selbstständige und gewerbliche Unternehmen bis 250 Mitarbeiter:● bis zu 5 Erwerbstätige 5.000 Euro● bis zu 10 Erwerbstätige 7.500 Euro● bis zu 50 Erwerbstätige 15.000 Euro● bis zu 250 Erwerbstätige 30.000 Euro | Wirtschaftsministeriumhttps://www.stmwi.bayern.de/coronavirus/ Landesförderinstitut:https://lfa.de/website/de/aktuelles/_informationen/Coronavirus/index.php |
4 | Berlin | Zuschüsse bis 5.000 Euro für Kleinstunternehmen bis 5 Beschäftigte | Wirtschaftsministerium:https://www.berlin.de/sen/web/corona/ Landesförderinstitut:https://www.ibb.de/de/wirtschaftsfoerderung/themen/coronahilfe/corona-liquiditaets-engpaesse.html |
5 | Brandenburg | Soforthilfeprogramm als nicht rückzahlbare Zuschüsse, gestaffelt nach der Zahl der Erwerbstätigen:● bis zu 5 Erwerbstätige bis zu 9.000 Euro● bis zu 15 Erwerbstätige bis zu 15.000 Euro● bis zu 50 Erwerbstätige bis zu 30.000 Euro● bis zu 100 Erwerbstätige bis zu 60.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://mwae.brandenburg.de/de/bb1.c.662427.de Landesförderinstitut:https://www.ilb.de/de/covid-19-aktuelle-informationen/aktuelle-unterstuetzungsangebote/ |
6 | Bremen | Liquiditätszuschüsse für kleine Unternehmen mit mehr als 10 und weniger als 50 Beschäftigten.Die Höhe des Zuschusses beträgt je nach Höhe des Liquiditätsbedarfs für einen Zeitraum von max. 3 Monaten bis zu 20.000 Euro. | Wirtschaftsministerium:https://www.wirtschaft.bremen.de/ Landesförderinstitut:https://www.bab-bremen.de/stabilisieren/beratung/task-force.html |
7 | Hamburg | Soforthilfeprogramm gestaffelt nach der Zahl der Erwerbstätigen:○ Solo-Selbstständige 2.500 Euro○ 2-5 Erwerbstätige 5.000 Euro○ 6-10 Erwerbstätige 10.000 Euro○ 11-50 Erwerbstätige 25.000 Euro○ 51-250 Erwerbstätige 30.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://www.hamburg.de/bwvi/13707286/coronavirus-information-fuer-unternehmen/ Landesförderinstitut:https://www.ifbhh.de/magazin/news/coronavirus-hilfen-fuer-unternehmen |
8 | Hessen | Soforthilfeprogramm gestaffelt nach der Zahl der Erwerbstätigen:○ Bis zu 5 Beschäftigte: 10.000 Euro○ Bis zu 10 Beschäftigte: 20.000 Euro○ Bis zu 50 Beschäftigte: 30.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://wirtschaft.hessen.de/wirtschaft/corona-info-wirtschaft Landesförderinstitut:https://www.wibank.de/wibank/corona |
9 | Mecklenburg- Vorpommern | Soforthilfeprogramm als nicht rückzahlbare Zuschüsse:○ Bis zu 5 Beschäftigte bis zu 9.000 Euro○ Bis zu 10 Beschäftigte bis zu 15.000 Euro○ Bis zu 24 Beschäftigte bis zu 25.000 Euro○ Bis zu 49 Beschäftigte bis zu 40.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/Aktuelles--Blickpunkte/Wichtige-Informationen-zum-Corona%E2%80%93Virus/ Landesförderinstitut:https://www.lfi-mv.de/index.html |
10 | Niedersachsen | Soforthilfeprogramm gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten:○ Bis 5 Beschäftigte: 3.000 Euro○ Bis 10 Beschäftigte: 5.000 Euro○ Bis 30 Beschäftigte: 10.000 Euro○ Bis 49 Beschäftigte: 20.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://www.mw.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/coronavirus_informationen_fur_unternehmen/informationen-zu-den-auswirkungen-des-coronavirus-185950.html Landesförderinstitut: |
11 | Nordrhein-Westfalen | Soforthilfen gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten:○ Bis 5 Beschäftigte: 9.000 Euro○ Bis 10 Beschäftigte: 15.000 Euro○ Bis 30 Beschäftigte: 25.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://www.wirtschaft.nrw/coronavirus-informationen-ansprechpartner Landesförderinstitut:https://www.nrwbank.de/de/corporate/presse/corona-hilfe-nrwbank.html |
12 | Rheinland-Pfalz | Soforthilfen gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten:○ Bis 10 Beschäftigte: 10.000 Euro○ Bis 30 Beschäftigte: 30.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://mwvlw.rlp.de/de/themen/corona/ Landesförderinstitut:https://isb.rlp.de/index.html |
13 | Saarland | Soforthilfemaßnahmen für kleine Unternehmen und Selbstständige. Die Maßnahmen umfassen nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 10.000 Euro je Antragsteller | Wirtschaftsministerium:https://www.saarland.de/SID-30F3FD2F-98C9724D/index.htm Landesförderinstitut:https://www.sikb.de/node/211 |
14 | Sachsen | Ein zinsloses, nachrangiges Soforthilfe-Darlehen von 5.000 Euro bis zu 50.000 Euro (in Ausnahmefällen bis zu 100.000 Euro) für Einzelunternehmer (Solo-Selbstständige), Kleinstunternehmer und Freiberufler | Wirtschaftsministerium:https://www.smwa.sachsen.de/ Landesförderinstitut:https://www.sab.sachsen.de/ |
15 | Sachsen-Anhalt | Soforthilfeprogramm gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten:○ Bis einschließlich 5 Beschäftigte: bis zu 9.000 Euro○ Bis einschließlich 10 Beschäftigte: bis zu 15.000 Euro○ Bis einschließlich 25 Beschäftigte: bis zu 20.000 Euro○ Bis einschließlich 50 Beschäftigte: bis zu 25.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://mw.sachsen-anhalt.de/media/coronavirus/wirtschaft/ Landesförderinstitut:https://www.ib-sachsen-anhalt.de/temp-coronavirus-informationen-fuer-unternehmen.html |
16 | Schleswig- Holstein | Zuschussprogramm angekündigt, sofern keine Ansprüche auf das Programm des Bundes bestehen○ 2.500 Euro für Solo-Gewerbetreibende und –Selbstständige○ 9.000 Euro für Gewerbetreibende und Selbstständig mit 1 bis 5 Vollzeitarbeitskräften○ 15.000 Euro für Gewerbetreibende und Selbstständig mit bis zu 10 Vollzeitarbeitskräften | Wirtschaftsministerium:https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/VII/vii_node.html Landesförderinstitut:https://www.ib-sh.de/corona-informationen/ |
17 | Thüringen | Soforthilfeprogramm gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten:○ bis zu 5 Erwerbstätige bis zu 5.000 Euro○ 6 bis 10 Erwerbstätige bis zu 10.000 Euro○ 11 bis 25 Erwerbstätige bis zu 20.000 Euro○ 26 bis 50 Erwerbstätige bis zu 30.000 Euro | Wirtschaftsministerium:https://wirtschaft.thueringen.de/ Landesförderinstitut:https://www.aufbaubank.de/Presse-Aktuelles/Coronavirus-Aktuelle-Informationen-fuer-Unternehmen |
ifo Institut: Corona-Shutdown trifft Arbeitnehmer, Unternehmer und Freiberufler gleichermaßen
Das Coronavirus wird Deutschlands Wirtschaft Hunderte von Milliarden Euro an Produktionsausfällen bescheren, die Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in die Höhe schießen lassen und den Staatshaushalt erheblich belasten. Das haben aktuelle Berechnungen des ifo Instituts ergeben. „Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest.
Laut der aktuellen Prognose des Instituts könnten in diesem Jahr bis zu 1,4 Millionen Deutsche zusätzlich arbeitslos werden und mehr als sechs Millionen Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen sein. Zusätzlich sind zahlreiche Freiberufler und Einzelunternehmer von der Insolvenz bedroht.
Das ifo Institut kommt bei der Betrachtung mehrerer Szenarien auf einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 7,2 bis 20,6 Prozent, was 255 bis 729 Milliarden Euro entspricht. Jede Woche Verlängerung des weitgehenden Shutdowns verursacht laut ifo Institut zusätzliche Kosten von 25 bis 57 Milliarden Euro und damit einen weiteren Rückgang des Wachstums um 0,7 bis 1,6 Prozent.
„Es lohnt sich daher, quasi jeden denkbaren Betrag für gesundheitspolitische Maßnahmen einzusetzen. Ziel muss es sein, die Teilschließung der Wirtschaft zu verkürzen, ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen“, sagt Fuest. „Strategien sind erforderlich, die es erlauben, eine Wiederaufnahme der Produktion mit einer weiteren Eindämmung der Epidemie zu verbinden.“
Arbeit vom Homeoffice: Freelance-Market funktioniert auch während Corona-Krise
Durch die vollständige Arbeit vom Homeoffice aus ist die volle Arbeitsfähigkeit von Freelance-Market während der Corona-Krise sichergestellt. Sowohl IT, Marketing, Kundenverwaltung wie auch unser Finanz- und Rechnungswesen ist voll arbeitsfähig und aktuell mit nahezu voller Mitarbeiterstärke verfügbar.
Da bislang bereits 50% der durch uns vermittelten Projekte Telearbeit waren, hält sich der Einbruch der bei uns vermittelten Projekte in Grenzen. Auch werden jetzt einige Projekte, die bislang vor Ort stattfanden nun per Telearbeit ausgeführt.
Durch die Corona-Krise kommen sogar neue Projekte hinzu, beispielsweise für IT-Spezialisten, die jetzt für die sichere Einbindung von Heimarbeitsplätzen ins Firmennetz sorgen.
Allerdings gibt es auch einige Firmen, die jetzt ihre Projekte verschieben. So wurde beispielsweise ein Anfang März durch Freelance-Market vermitteltes längerfristiges Systemdokumentationsprojekt für die Soft- und Hardware bei einem führenden mittelständischen Fensterbauer abgesagt. Die Begründung des Abteilungsleiters war, dass es derzeit wichtigere Probleme gibt und sich das Management während der Corona-Krise in erster Linie um die eigenen Leute kümmern muss.
Freelance-Market ist FOCUS Top Personaldienstleister 2020
Freelance-Market gehört jetzt zu den FOCUS Top Personaldienstleistern 2020 in der Kategorie „Freelancer-Vermittlung“ in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Marktforschungsunternehmen Statista für das Nachrichtenmagazin Focus durchgeführt hat.
Dr. Rainer Kurz sagt über die Platzierung als FOCUS Top Personaldienstleister 2020: “Wir haben unser Ranking vor allem unseren zahlreichen Kunden aus Industrie (19%), Baubranche (11%) und Agenturen (9%) aber auch zahlreichen Ingenieurbüros, Beratungsunternehmen und Start-Ups zu verdanken, für die wir inzwischen seit 16 Jahren erfolgreich passende Freelancer finden. Ein Dank gebührt aber auch unseren hervorragenden Freelancern aus 45 Branchen, die zum Teil schon seit über zehn Jahren bei uns gelistet sind.'
Für die Erhebung der FOCUS Top Personaldienstleister 2020 wurden neben Freiberuflern auch 2000 Führungskräfte in Unternehmen befragt. Die Befragungen wurden über XING als Kooperationspartner und ein Online-Access-Panel durchgeführt. Die Entscheider konnten bis zu zehn ihnen bekannte Personaldienstleister bewerten. Zu diesem Zweck erhielten sie eine Liste von knapp 2000 Personaldienstleistern.
Statista berücksichtigte bei der Auswertung sowohl die Häufigkeit der Nennung als auch die Beurteilungen in den diversen Bewertungsbereichen. Dazu wurden in den Bereichen Qualität, Güte der Profile, Service-Qualität, Vermittlungsgeschwindigkeit und Preis-Leistungsverhältnis Schulnoten von 1 bis 6 vergeben.
Um die Auszeichnung 'FOCUS Top Personaldienstleister 2020' zu erhalten, musste eine Mindestzahl an Nennungen vorliegen und bei der Bewertung eine hervorragende Gesamtnote über alle Bewertungsbereiche erreicht werden.
Das Sonderheft Focus-Business “Gehalt & Karriere 2020” wird am 19. Mai 2020 erscheinen. Es ist im Zeitungshandel und online für 6,90 € erhältlich.
Gastartikel von Dr. Gerhild Schulz: Corona-Krise setzt Freelancer unter Druck
Nichts ist mehr, wie es war – und wir fragen uns, ob es jemals wieder so sein wird. Während Wirtschaftsexperten mit einer massiven Rezession rechnen, trifft die aktuelle Weltlage Freiberufler besonders hart. Viele bangen um ihre Existenz...
Marcel B., freiberuflicher IT-Berater bei Daimler hat seine Arbeit verloren. Der Automobilkonzern ist jetzt in Kurzarbeit. „Die Externen fliegen als erstes raus“, sagt er. „Ich kann nur hoffen, dass der Shutdown irgendwann vorbei ist und ich wieder engagiert werde. Wie lange es dauern kann, ist ungewiss. Ich bin nun zuhause und meine Frau geht arbeiten. Dafür muss sie 150 km pro Tag pendeln.“
Auch Klaus K., Inhaber einer Dolmetscher-Agentur im Top-Segment muss dicht machen. Das seit Jahrzehnten etablierte Unternehmen wird von der Krise einfach weggefegt. „Wenn mit einem Schlag hochbezahlte Aufträge wegbrechen und unternehmerische Fixkosten im fünfstelligen Bereich für Räume und Gehälter nicht mehr finanziert werden können, könnte ich das kurzfristig überbrücken, aber nicht über Monate.“ Aufgrund der Unabsehbarkeit der Lage, hat er sich schweren Herzens entschlossen, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, um keine hohe Schulden zu machen.
Die Corona-Krise trifft praktisch alle Freelancer. Wer schon länger auf Honorarbasis arbeitet oder an ein Patchwork von Jobs gewöhnt ist, hat es auch nicht leichter. Das gilt etwa für die Lehrkräfte zahlreicher Sprachschulen, die noch vor kurzem extrem gefragt waren. Viele Freiberufler sind auf eine genügende Anzahl von Stunden angewiesen. Hier kann man sich zwar mit Online-Unterricht und Videokonferenzen behelfen. Doch ist es fraglich, ob der Unterricht von den Firmen, wie etwa Bosch, überhaupt noch bezahlt wird. Eine ganze Reihe von Kursen fallen einfach aus – mit dramatischen Folgen für die Freien.
Es trifft auch viele kleine Unternehmer, so beispielsweise Tanzschulen, die sich oft über Jahre mit Kursen, Auftritten und regelmäßigen Tanzveranstaltungen eine Existenz aufgebaut haben. Einige halten sich zur Zeit mit Fundraising bei ihren Tänzern über Wasser. Das funktioniert wirklich – doch wie lange? Für diese Idee gibt es sogar die Website gofundme.com.
Neben diesen aus der unmittelbaren Not geborenen, kreativen Ideen kann man jetzt auch Hilfe vom Staat beantragen. Für die Auszahlung sind Behörden oder Förderbanken der Länder zuständig. So schaffen wir Kleinunternehmer es vielleicht, trotz einbrechender Einnahmen den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und unsere Unternehmen erhalten zu können.
Hilfsprogramme für Freelancer und Kleinunternehmer
Seit einigen Tagen setzen sich Gewerkschaften (z.B. ver.di), Verbände (z.B. der VGSD), Parteien (z.B. die Grünen) und andere für Nothilfeprogramme für Solo-Selbstständige ein. So hat die Bundesregierung neben anderen Rettungspaketen auch ein fast 50 Mrd. € schweres Hilfsprogramm für Kleinunternehmer und Solo-Selbstständige beschlossen. Kleine Firmen und Freelancer erhalten über drei Monate direkte Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro.
Zusätzlich soll bei Anträgen auf Hartz IV die Vermögensprüfung und die Prüfung der Höhe der Wohnungsmiete für ein halbes Jahr ausgesetzt werden. Familien mit Einkommenseinbrüchen sollen leichter Kinderzuschlag bekommen. Außerdem dürfen Vermieter ihren Mietern nicht mehr kündigen, wenn diese wegen der Corona-Krise ihre Miete nicht zahlen können.
Die Auszahlung der Gelder wird von den Bundesländern übernommen. Viele Bundesländer hatten zuvor schon Rettungsschirme für Selbstständige verabschiedet. Bayerns 'Soforthilfe Corona' beispielsweise richtet sich auch an Freiberufler, 'die durch die Corona-Krise in eine existenzbedrohliche wirtschaftliche Schieflage und in Liquiditätsengpässe geraten sind.' Ähnliche Hilfsprogramme gibt es beispielsweise auch von Berlin, Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen. Eine Zusammenfassung hierzu bringt die Webseite Zuschuesse.de.
Tipps für Freelancer, denen die Einnahmen weggebrochen sind
Unabhängig von staatlicher Hilfe kann man aber auch selbst schnell einiges unternehmen. Hier ein paar Tipps:
A. Das Finanzamt kontaktieren und versuchen, die Vorauszahlungen auf 0 € setzen zu lassen.
B. Die Beiträge für Renten- und Krankenversicherung neu berechnen zu lassen. Normalerweise geht das sonst erst nach einigen Monaten des niedrigeren Verdiensts.
C. Sich arbeitslos melden. Freelancer, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben, könnten ggf. ALG II (Hartz 4) erhalten. Laut Bundesregierung soll das Verfahren jetzt schnell und unbürokratisch gehandhabt werden.
D. Wohngeld beantragen, auch für Eigentumswohnungen. Anders als beim Hartz IV wird Wohngeld oft auch bei vorhandenem Vermögen gewährt, weil die Freigrenzen höher angesetzt sind.
E. Seinen Kunden um einen Vorschuss auf künftige Honorare bitten. Achtung: Falls man einen Vorschuss erhält, erhält man ggf. kein Arbeitslosengeld.
F. Einen anderen Job zu finden. Es gibt zahlreiche Bereiche, in denen händeringend nach Kräften gesucht wird, von der Pflege, Gesundheitswesen, Landwirtschaft bis hin zur Logistik. Es fehlt aber beispielsweise auch an IT-Spezialisten, die jetzt für die sichere Einbindung des Heimarbeitsplatzes ins Firmennetz sorgen.
Artikel unserer Freiberufler: Strategische Markenführung auch online
Dienstleister können sich mit einem kurzen Artikel in den Freelance-Market-New darstellen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unsere Marketing-Expertin Nr. 591 aus Berlin vor, die mit einem Stundensatz von 110 Euro gelistet ist.
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Marken bestimmen seit Jahren mein Leben – beruflich wie auch privat. Eine konsequente Markenführung setzt eine grundlegende Analyse und eine gute Strategie voraus.
Entgegen der weitläufig zielgruppenorientierten Meinung ist es nämlich erforderlich, die Marke in ihrer Ganzheit zu begreifen und zu erfassen. Die Marke muss Ihrer Unternehmensstruktur angepasst sein und soll entsprechend der erwünschten Kundenwirkung bestimmt und geführt werden. Allein durch eine ganzheitliche Betrachtung können die Erfolgsbausteine einer starken Marke entdeckt und strategisch geplant werden.
Anhand einer ganzheitlichen Markenanalyse und -beratung, die auch online erfolgen kann, kann jedes Unternehmen seine Wertschöpfungskraft mittels strategischer Maßnahmen steigern. Als freie Markenforscherin und -beraterin freue ich mich über Ihren Auftrag!
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Freelance-Market-Witz des Monats: Krisenkommunikation eines Projektleiters
Der Projektleiter ruft noch spät abends den Geschäftsführer an: 'Warum rufen Sie denn so spät abends noch bei mir an?'
'Ich wollte Sie kurz über den Stand des Projekts informieren. Falls es Ihnen aber jetzt zu spät ist können Sie morgen früh auch alles in der Zeitung lesen!'
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