Freelance-Market-News 01/2020
Liebe Leser,
wir von Freelance-Market wünschen Ihnen alles Gute zum neuen Jahr.
Zum neuen Jahrzehnt stellen wir Ihnen eine aktuelle Studie zu den wichtigsten Managementthemen in 2020 vor und geben Ihnen darüber hinaus Tipps, wie Sie im neuen Jahr nicht in die Scheinselbstständigkeits-Falle geraten.
Falls Sie gerade ein paar Tage Winterurlaub haben, aber keine Lust zum Lesen von Romanen, haben wir Ihnen zum Anhören drei kostenlose Podcast-Tipps für Freelancer und Unternehmer.
Passend zur stürmischen Winterzeit handelt unser Freelancer-Artikel diesmal vom Dolmetschen für die Windenergie und in unserem Freiberuflerwitz am Schluss streiten sich ein Eventmanager und ein Informatiker über Gott und die Freiberuflerwelt.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
KPMG-Umfrage listet Top-10-Sorgen der Führungskräfte für 2020
Die digitale Transformation bleibt das oberste Anliegen der Wirtschaftsführer für 2020, wie eine Umfrage der KPMG-Wirtschaftsberatung unter 200 Vorstandsmitgliedern ergab.
Laut der dritten jährlichen Ausgabe von 'Was uns nachts wachhält: Die großen Themen der Unternehmensführer' sind mehrere Themen gegenüber den Vorjahren deutlich wichtiger geworden und nun erstmals in der Top-10-Liste der Führungskräfte: Das globale politische und wirtschaftliche Umfeld, die Nachhaltigkeit, der Klimawandel, Führungsqualitäten und die Verbesserung der Mitarbeiterqualifikation.
Gary Wingrove, Vorstandsmitglied von KPMG: 'Es ist nicht überraschend, dass die digitale Transformation weiterhin das Top-Thema ist und in vielerlei Hinsicht die Umfrage dominiert, da sie eng mit der an vierter Stelle stehenden Innovation und Disruption verknüpft ist. Dies zeigt, dass sich die Vorstände der Notwendigkeit bewusst sind, ihre Organisation für das digitale Zeitalter neu auszurichten und gleichzeitig neue Technologien wie Blockchain und künstliche Intelligenz zu nutzen.'
'Das regulatorische Umfeld ist nach wie vor eines der drei wichtigsten Anliegen, wobei viele Befragte glauben, dass die Überregulierung Innovationen hemmt. Die Befragten stellen auch eine zunehmende Tendenz zur überhasteten Einführung von Gesetzen und Vorschriften und einer zurückgehenden Konsultation der Unternehmen fest.'
Grant Wardell-Johnson, Partner bei KPMG: 'Die Besorgnis über das geopolitische und wirtschaftliche Umfeld hat in den letzten 12 Monaten deutlich zugenommen. Zum Teil handelt es sich dabei um kurzfristige Sorgen über die Auswirkungen der eskalierenden Zölle. Die meisten Geschäftsmodelle basieren auf Stabilität und Vorhersehbarkeit des politischen Umfelds. Einige Befragte gaben an, dass die Unsicherheit aufgrund der größeren Volatilität ein Hindernis für expansive Investitionsentscheidungen sein kann'.
Die Umfrage zeigte auch Bedenken über tief greifende strukturelle Probleme und die Neugewichtung der Macht für die großen Volkswirtschaften. So wird zum Beispiel befürchtet, dass die Welt eine technologische Spaltung erfahren wird, so dass einzelne Volkswirtschaften gezwungen sind, sich mit der einen oder anderen Supermacht zu verbünden. Im Gegensatz dazu lag vor einigen Jahren der Schwerpunkt noch auf der gegenseitigen Befruchtung von Ideen und Technologien.
Wardell-Johnson: 'Ganz grundsätzlich besteht die Sorge über den Niedergang der wirtschaftlichen Logik und deren Ersetzung durch politische Logik. Die Zunahme des Populismus und der Rückgang der Autorität von Organisationen wie der WTO sind besorgniserregend. Es gibt einen wahrgenommenen Mangel an globaler Führung.'
Die Top-10-Probleme, mit denen sich Unternehmensführer im Jahr 2020 konfrontiert sehen
1. Digitale Transformation
2. Globales politisches und wirtschaftliches Umfeld
3. Regulierung und regulatorisches Umfeld
4. Innovation und Disruption
5. Nachhaltigkeit und Klimawandel
6. Öffentliches Vertrauen
7. Führungsfähigkeit, Verantwortlichkeit, Stabilität
8. Kunden- und Bürgerorientierung
9. Politische Lähmung und effektive Planung und Reaktion der Regierung
10. Qualifizierung und Transformation der Belegschaft
Tipps, um nicht in die Scheinselbstständigkeits-Falle zu geraten
Zu Beginn ihrer Selbstständigkeit stehen viele Freelancer vor folgender Situation: Sie brauchen Kunden und so viel Einkommen aus Aufträgen, das ihnen den Lebensunterhalt sichert. Was natürlich dazu führt, dass in dieser Phase schnell einmal alles angenommen wird, was Geld bringt. Soweit, so gut. Dies führt dann oft dazu, dass Selbstständige oft nur einen einzigen Auftraggeber haben, der sie voll auslastet.
Die Bundesregierung legt aktuell die sogenannte 'Scheinselbstständigkeit' sehr weitreichend aus: Personen, die auf Werkvertrags- oder Honorarbasis über einen längeren Zeitraum hinweg überwiegend für nur einen Auftraggeber arbeiten, gelten so schnell als scheinselbstständig. Das bedeutet, dass sie aus arbeitsrechtlicher Sicht betrachtet eigentlich wie Angestellte zu behandeln wären, was für den Auftraggeber im Falle einer Kontrolle zu Strafen und bedeutsamen Nachzahlungen führen kann. Und das selbst dann, wenn der Freelancer mit seiner Situation zufrieden ist und gar nicht angestellt sein möchte.
Aus diesem Grund zögern vor allem größere Unternehmen, langfristige Verträge mit Freelancern einzugehen, trotz der immensen Kostenersparnis im Vergleich zu einem Angestelltenverhältnis. Das Risiko abgestraft zu werden, ist vielen doch zu hoch.
Was kann man jedoch als Freelancer tun, um nicht in den Verdacht der Scheinselbstständigkeit zu geraten?
• Dafür sorgen, dass sich der persönliche Auftritt nach außen klar von dem eines Angestellten unterscheidet. Dazu zählt zum Beispiel eine eigene Homepage mit einer genauen Beschreibung der Tätigkeit, die man am Markt anbietet und einer klar erkennbaren Absicht, Kunden für diese Tätigkeit zu akquirieren. Dies macht man am besten damit, dass man nicht nur seine Leistungen auflistet, sondern vielleicht auch sogar Preise und Konditionen auf der Homepage veröffentlicht.
• Eine eigene E-Mail-Adresse, mit der alle Kundenprojekte abgewickelt werden.
• Eigene Arbeitsgeräte verwenden.
• Ggf. eine eigene Kapitalgesellschaft (GmbH) gründen.
• Ein eigenes Büro mieten, in dem die Projekte idealerweise auch tatsächlich durchgeführt werden.
• Um dem Auftraggeber die Angst zu nehmen, kann man diesem bei Vertragsunterzeichnung darauf hinweisen, dass man schon andere Projekte in Aussicht hat. Hier kann man ruhig etwas taktieren, um so ein zufriedenstellendes Arbeitsverhältnis für beide Seiten herzustellen.
• Projektakquise, um für mehrere Kunden zu arbeiten.
Grundsätzlich gilt: Scheinselbstständigkeit ist ein Thema, das man als Freelancer bei der Zusammenarbeit mit Kunden definitiv beachten sollte, jedoch muss man sich nicht davor fürchten, wenn man sich klar an die Vorschriften hält.
Aktuelle Podcast-Tipps für Freelancer und Unternehmer
Ein Podcast ist eine Serie von abonnierbaren Audio-Dateien. Der Begriff POD-CAST setzt sich aus 'Phono on Demand' und Broadcast (Rundfunk) zusammen. Podcasts werden vor allem über Smartphones oder Laptops gehört.
Auch für den Bereich Freelancing stehen Podcasts zur Verfügung. Wir werden Sie an dieser Stelle zukünftig mit interessanten Tipps zu Podcasts versorgen.
Go for It! Der Business Podcast mit Caroline Preuss gibt auf eine erfrischende, motivierende Art ihr erprobtes Marketing Know-How weiter, von dem jeder profitieren kann, der ein Business aufbauen beziehungsweise seine Kunden digital gewinnen möchte. Ihre praxisorientierten Business-Tipps geben wertvolle Einblicke in die bunte Welt des Online-Marketings. Hier geht es zu Caro’s Podcast.
Der jetzt endlich selbstständig Podcast gibt spannende Interviews, Tipps zum persönlichen Wachstum und jede Menge Wissen rund um das Thema Selbstständigkeit. Marco Kindermann und Carolin Hasenpusch helfen in 100 Folgen dabei, das eigene Feuer zu entfachen und die Hörer zu motivieren, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Hier geht es zum Podcast.
Der Sidepreneur-Podcast von Peter Georg Lutsch und Juliane Benad gibt praxisnahe Antworten zum Thema (nebenberufliche) Selbstständigkeit. Neue Folgen gibt es zweimal pro Woche, jeweils mit einer Montags-Motivations-Ausgabe und einer Gesprächsrunde mit Gästen am Mittwoch. Sidepreneur-Podcast.
Artikel unserer Freiberufler: Dolmetschen für die Windenergie
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel im Freelance-Market-Newsletter kurz vorstellen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unsere Freelancerin 7205 aus dem polnischen Lodz vor. Die Polnisch-Deutsch-Übersetzerin hat ein Studium mit Promotion in Germanistik und internationale Beziehungen.
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Die österreichische Firma Alpine-Bau ist in der letzten Zeit in Polen sehr bekannt geworden, weil Alpine-Bau den Zuschlag für den Stadienbau in Warschau, Breslau und Danzig bekommen hat. Seit kurzem wurde jetzt auch Alpine Green Energa als polnische Tochtergesellschaft gegründet, um in Polen Windfarmprojekte zu entwickeln.
Seit geraumer Zeit unterstütze ich als Übersetzerin Alpine in zahlreichen Gesprächen mit Projektentwicklern, Energieversorgern, Grundstücksbesitzern und Behörden. Aufgrund meiner guten Leistungen wurde ich sogar zur Muttergesellschaft nach Wien eingeladen, um Verhandlungsgespräche am Firmensitz simultan zu dolmetschen. Der Vorstandsvorsitzende von Alpine Green Energa, Herr Trauntschnig, steht Ihnen als Referenzgeber gerne zur Verfügung.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Theologie, Eventmanagement und IT
Zwei Freiberufler, die mal gemeinsam Theologie studiert haben, treffen sich zufällig auf der Weihnachtsfeier eines Kunden wieder.
Der Eventmanager meint, dass Gott von Hauptberuf Eventmanager ist. Schließlich sei die Schöpfung ja die erste Großveranstaltung der Geschichte.
Der Programmierer ist hingegen überzeugt, dass Gott Informatiker war: 'Er hat die Welt geschaffen, ohne dass zuvor eine Spezifikation vorlag und jetzt muss jeder mit ihr zurechtkommen, egal ob man sie so mag oder nicht. Zudem gibt es keinerlei Dokumentation, so dass keiner weiß, wie sie wirklich funktioniert.'
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