Freelance-Market-News 11/2019
Liebe Leser,
bei der soeben stattgefundenen feierlichen Verleihung des Demografie-Exzellenz-Awards wurde Freelance-Market als ehemaliger Award-Preisträger 2016 befragt. In diesen News können Sie lesen, was aus unserer Jobs-für-Flüchtlinge-Initiative geworden ist und wie die Geflüchteten durch uns einen erfolgreichen Einstieg als Freiberufler gefunden haben.
Deutschland kann nicht nur bei der Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge Erfolge feiern. Laut dem Bundesverband der Freien Berufe liegt Ostdeutschland bei Freiberuflern jetzt, 30 Jahre nach dem Mauerfall, gleichauf mit dem Westen.
Passend zu beiden gesellschaftlichen Großprojekten folgt dann ein Artikel unseres Gastautors zum Thema 'Aufgabenpriorisierung' und in unserem Freelancerartikel lernen Sie, wie kleine und mittlere Unternehmen ihre Projekterfolge optimal nach innen und außen kommunizieren. Unser Freelancer-Witz erzählt dann am Schluss von einem Projektmanager, der bereits zu Projektbeginn die Erwartungen seines Kunden nach unten korrigieren will.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Freelance-Market im Interview beim Demografie-Exzellenz-Award
Bereits im Jahr 2015 startete Freelance-Market die inzwischen mehrfach ausgezeichnete Initiative Jobs-fuer-Fluechtlinge.de. So erhielten wir 2016 den angesehenen Demografie-Exzellenz-Award. Im Rahmen der feierlichen Verleihung des Demografie-Exzellenz-Awards 2019 am 2. Oktober im Hotel Le Meridien in Stuttgart wurden drei ehemalige Gewinner zur weiteren Entwicklung Ihrer Projekte interviewt. Neben dem Hessischen Wirtschaftsministerium (Gewinner 2018) und dem Maschinenbauunternehmen Trumpf (Gewinner 2017) wurde auch Freelance-Market (Gewinner 2016) zum weiteren Erfolg seiner Initiative befragt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Initiative 'Jobs für Flüchtlinge' nach gut vier Jahren erfolgreicher ehrenamtlicher Arbeit offiziell für beendet erklärt.
Nachfolgend ist das leicht gekürzte Interview mit Dr. Regina Ruppert vom Beirat des Demografie-Exzellenz-Awards. Dieses können Sie auch auf Youtube in voller Länge sehen.
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Dr. Ruppert: Uns ist von vielen Teilnehmern zugetragen worden, dass es doch auch schön wäre mal zu hören, was eigentlich aus den Projekten geworden ist, die hier in so wunderbarer Weise mit dem Demografie-Exzellenz-Award prämiert wurden. Wir haben daher drei Projekte ausgewählt, die ich ihnen vorstellen möchte, zusammen mit den Preisträgern. Zuerst ist da Dr. Rainer Kurz von Freelance-Market mit der Initiative 'Jobs für Flüchtlinge', Preisträger des Jahres 2016.
Sie haben mir im Vorgespräch gesagt, Herr Kurz, Sie haben Weltraumwissenschaften studiert, in der E-Technik promoviert, sind McKinsey-Berater gewesen und haben dann Freelance-Market gegründet, mit der Sie den Award 2016 gewonnen haben. Was war denn Ihre Projektidee?
Rainer Kurz: Die Initiative heißt 'Jobs für Flüchtlinge'. Dadurch dass ich seit 2004 weiß, wie man Spezialisten, d. h. Freiberufler an Firmen vorstellt, war ich im Jahr 2015 genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.
2015 kamen insgesamt 860.000 Flüchtlinge in kurzer Zeit nach Deutschland. Wir hatten damals die Willkommenskultur. Mir war aber auch klar, dass das nicht nachhaltig sein wird. Wenn Gäste länger bleiben, wird es irgendwann schwieriger.
Mir war klar, dass eines der wichtigen Themen, die die Flüchtlinge haben, die schnelle Integration in den Arbeitsmarkt ist. Hier konnte ich einiges machen, weil ich mit Freelance-Market bereits eine Plattform habe, die Freiberufler, also Spezialisten an Firmen vorstellt.
Dr. Ruppert: Sie haben Freiberufler in 40 Kategorien, die Sie vermitteln und Sie haben mir über mehrere Beispiele sehr erfolgreicher Vermittlungen berichtet. Ich will Sie bitten, dass Sie das an einem ganz konkreten Fall noch einmal aufzeigen, damit Allen klar ist, welche Wirkung man mit so einer Maßnahme erzielen kann. Das ist beispielsweise der 35-jährige Syrer Ayman Dabbaghieh.
Rainer Kurz: Ich möchte, dass die Flüchtlinge in Deutschland schnell einen Arbeitsmarkteinstieg in ihrem eigenen Fachbereich haben, zumal die deutsche Wirtschaft solche Leute auch braucht.
Herr Dabbaghieh hat in Syrien Energie-Technik und Ingenieurwesen studiert. Er hat in Aleppo in der Konstruktion gearbeitet. Während des Bürgerkriegs ist er erst nach Ägypten geflohen und hat dort eine kurze Zeit lang im Vertrieb gearbeitet und kam dann nach Deutschland. So konnten wir ihn auf Freelance-Market ziemlich schnell vermitteln. Sein erstes Projekt war die Planung von Rauchabzugshauben in der Maschinenbaufertigung. Die Firma hat dann Folgeprojekte mit ihm gemacht und ihn dann schließlich eingestellt. Er hat dann als guter Mitarbeiter gearbeitet. Pikanterweise wurde er ein gutes Jahr später von einer anderen Firma abgeworben. Also das sind dann wirklich erfolgreiche Arbeitsmarkteinstiege!
Dr. Ruppert: Welchen Mehrwert hat der Preis Ihnen gebracht?
Rainer Kurz: Die Initiative 'Jobs für Flüchtlinge' besteht aus drei Organisationen also nicht nur meine Firma Freelance-Market.de. So auch das Asien-Haus e. V., ein Verband von Migranten in Deutschland und das Junior Business Team, eine studentische Unternehmensberatung von der Uni Stuttgart-Hohenheim. Die beiden Vereine haben sich ganz stark engagiert, diese Flüchtlinge auch anzusprechen, um sie auf die Plattform zu bekommen. Der Award ist auch eine Anerkennung für diese Arbeit. Wir haben das Ganze völlig kostenfrei gemacht, da ist sprichwörtlich kein einziger Cent geflossen.
Der Award hat uns auch bei der Pressearbeit genutzt. So habe ich über 20 Vorträge in verschiedenen Ländern gehalten, zuletzt vor zwei Monaten in mehreren Städten in Frankreich. Das kam sehr gut an, da die Franzosen davon ausgehen, dass wir Deutsche die Spezialisten zum Thema Flüchtlinge sind.
Dr. Ruppert: Vielen Dank Herr Kurz!
Zahl der Freiberufler in Ostdeutschland verdreifacht
Es ist jetzt 30 Jahre her, dass am 9. November 1989 die Mauer fiel. Was Freiberufler angeht, ist, laut dem Bundesverband der Freien Berufe, die wirtschaftliche Wiedervereinigung inzwischen vollzogen. So sei die Zahl der Freiberufler in den neuen Bundesländern zwischen 1993 und 2019 um 312 Prozent auf 272.000 gewachsen. In den alten Bundesländern betrug der Zuwachs immerhin 148 Prozent, was gesamtdeutsch einem Anstieg um 167 Prozent entspricht. Waren es 1993 noch 533.000 Freelancer, liegt die Zahl 2019 bei 1.432.000.
Die Angleichung des Ostens zeigt sich auch anhand der im letzten Monat publizierten Studie von Freelance-Market, wonach beispielsweise das Postleitzahlgebiet 1 (Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern) genau die gleiche Freelancerdichte aufweist wie der Bundesdurchschnitt. Bei der Auftraggeberdichte liegt dieses Postleitzahlengebiet sogar 36% über dem Bundesdurchschnitt. Hingegen liegt das Postleitzahlengebiet 0 (Leipzig, Dresden, Cottbus) noch zurück: Sowohl die Freelancerdichte als auch die Auftraggeberdichte erreicht nur etwa der Hälfte des Bundesdurchschnitts.
'Demokratie braucht Mut. Freie Berufe tragen im wiedervereinigten Deutschland seit 30 Jahren dazu bei', meint Prof. Dr. Ewer, Präsident des Bundesverbands der Freien Berufe. 'Das bereits in den alten Ländern praktizierte System ‚Freier Beruf‘, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht, setzte sich durch.'
Die ostdeutschen Freiberufler beschäftigen aktuell 698.000 Personen (Freiberufler dürfen bis zu 10 Mitarbeiter haben), was einer Verdopplung gegenüber 1993 entspricht. Dies ist analog zur bundesweiten Entwicklung, wo es im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von 121 Prozent gab (1993: 1.687.000, 2019 : 3.722.000 Mitarbeiter).
Im Vergleich mit anderen Beschäftigungsarten stieg die Zahl der Freiberufler seit 1993 sowohl deutlich schneller als die der sonstigen Selbstständigen (plus 26,3 Prozent), als auch die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (plus 15 Prozent).
Erfolgstipp von Gastautor Amor Dhaouadi: Fangen Sie mit den wichtigen Aufgaben an
Das größte Motivationshindernis jedes Einzelnen von uns ist das ständige Aufschieben von wichtigen Aufgaben, die wir für das Erreichen unserer gesetzten Ziele definiert haben.
Brian Tracy, Bestsellerautor, Executive Coach, bekannter Speaker und Motivator, empfiehlt, jeden Tag die Aufgaben aufzulisten, die man zum Erreichen seiner Ziele erledigen muss. Wichtig ist dabei, jede Aufgabe fokussiert einzeln abzuarbeiten. Wenn Sie versuchen, alle Aufgaben gleichzeitig anzugehen, stehen Sie am Ende des Tages mit leeren Händen da. Dies führt zur Frustration und Demotivation.
Laut Brian Tracy ist es sehr wichtig, immer mit den wichtigsten Aufgaben anzufangen und sie zu Ende zu führen. Besonders bei herausfordernden Aufgaben, wo die Angst vor dem Scheitern groß ist. Am besten ist es, wenn Sie diese Aufgaben nicht aufschieben, sondern sofort anpacken. So überwinden Sie die Angst des Scheiterns und lernen, jeden Tag Ihre Fehler zu korrigieren.
Artikel unserer Freiberufler: Kunden-/Mitarbeiterzeitung für kleine und mittlere Unternehmen
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen unseren Freelancer Nr. 50 (Kategorie Marketing-PR, 45 €/h). Der Dienstleister aus Frankfurt am Main realisiert u. a. periodisch erscheinende Kunden- und Firmenzeitungen aus einer Hand, d. h. von der Idee über Text und Gestaltung bis zum fertig gedruckten Exemplar.
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Für große Unternehmen ist es eine Selbstverständlichkeit, regelmäßig eine eigene Firmenzeitschrift herauszubringen. Schließlich ist ab einer bestimmten Unternehmensgröße eine eigene Abteilung mit der Öffentlichkeitsarbeit betraut, die als Teil ihrer Aufgabenbereiche auch die Herausgabe einer eigenen Firmenzeitung zu verantworten hat. Kleine und mittelständische Unternehmen scheuen aber oft die hohen Risiken wie zusätzliche Fixkosten und den Mitarbeiteraufwand bei der Herausgabe einer eigenen Firmenzeitung.
Um zu wissen, ob sich eine eigene Firmenzeitung für ein mittelständisches Unternehmen überhaupt lohnt, sollten vorab der Nutzen und die Kosten detailliert gegenübergestellt werden. Eine Überprüfung im Einzelfall empfiehlt sich immer, auch wenn man sich letztendlich gegen eine hauseigene Zeitschrift entscheiden sollte und sich stattdessen die für Herausgabe eines kostengünstigeren Newsletter entscheidet.
Bei Bedarf erstelle ich für Ihr Unternehmen auch eine Nutzen-/Kostenanalyse mit spezifischer Auswertung für eine eigene Kunden- oder Mitarbeiterzeitung und alternativ für einen Newsletter.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Projektmanagement im Großkonzern
Der potentielle Auftraggeber fragt den Projektmanager, was denn genau seine Phasen für einen Projektablauf im Großkonzern seien. Seine Antwort:
1) Begeisterung
2) Selbstfindung
3) Verwirrung
4) Ernüchterung
5) Flucht der Verantwortlichen
6) Suche nach Schuldigen
7) Bestrafung der Unschuldigen
8) Beförderung der Unbeteiligten
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