Freelance-Market-News 7/2019
Liebe Leser,
nach Angaben der 'IT-Freiberufler-Studie 2019' kommen inzwischen 54 Prozent der Experten von außen, d. h. in der IT-Branche ist freiberufliche Arbeit inzwischen der Normalfall. Dazu passt auch die aktuelle Forsa-Studie, der zur Folge sich mehr als die Hälfte der Angestellten unter 30 Jahren vorstellen können, Freiberufler zu sein.
Laut Forsa haben viele Angestellten allerdings Bedenken, ob sie als Freiberufler auch immer Arbeit haben. Entsprechend geht es in unseren weiteren Artikeln darum, wie Freiberufler durch ein gut strukturiertes Profil zu einer guten Projektauslastung kommen und eine Coaching-Expertin zeigt, wie 'Emotionssteuerung' bei der erfolgreichen Gründung hilft.
Passend dazu handelt unser Freelancer-Witz am Schluss von einem Personalberater, der per Holzklötzchentest herausfinden will, wer zur Führungskraft taugt.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
IT-Freiberufler-Studie 2019: Freiberufliche Arbeit ist inzwischen der Normalfall
Von 25. Februar 2019 bis 15. März 2019 hat die Computerwoche insgesamt 625 Interviews mit IT-Freiberuflern beauftragt. Weitere 391 Interviews erfolgten mit Projektverantwortlichen und Entscheidern, darunter beispielsweise Vorstände, IT-Leiter und Einkäufer. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
1) Freiberufliche Arbeit ist inzwischen der Normalfall. Nach Angaben der interviewten Unternehmen kommen inzwischen 54 Prozent der IT-Experten von außen. Das liegt auch an den guten Erfahrungen, die die Firmen mit freiberuflicher Arbeit gemacht haben.
2) Die Nachfrage nach Freiberuflern bleibt weiterhin hoch. So liegen IT-Stundensätze mit durchschnittlich 86,73 Euro auf dem hohen Niveau des Vorjahres, obwohl die Zahl der Freelancer weiter gestiegen ist. Laut Marcel Abel von Modis Contracting Solutions werden die Herausforderungen seiner Kunden immer komplexer und Freiberufler dadurch immer gefragter.
3) Spezialisierte Freiberufler werden besser bezahlt als Anbieter von Standard-Dienstleistungen. So sind Freelancer mit spezialisierten Kompetenzen oder ausgeprägten Erfahrungen sehr gut ausgelastet. Insbesondere Experten für KI, Big Data und Business-Intelligence sind sehr begehrt. Hier sind oft auch Stundensätze von über 100 Euro anzutreffen.
4) Viele Projekte werden inzwischen in gemischten Teams geleistet, bei denen Interne und Externe zusammenarbeiten. Dabei sind 99 Prozent der befragten Unternehmen zufrieden mit der Arbeit der gemischten Teams. Bei den Freelancern ist die Zufriedenheit ebenfalls hoch, bei mehr als zwei Dritteln sogar bei allen ihren gemischten Projekten.
5) Rechtliche Unsicherheiten beunruhigen die Branche, insbesondere beim Thema Arbeitnehmerüberlassung. Unternehmen und Freiberufler haben insbesondere dann Probleme, wenn die 'Compliance' bei der Überlassung nicht gut gemanagt ist. Bei Hays haben laut Carlos Frischmuth die arbeitsmarktpolitischen Regulierungen zu einer 'hohen Sensibilität beim Einsatz von Fremdpersonal mit Dienstverträgen' und zunehmender Bürokratie geführt, wodurch sich 'Abläufe durch längere Prüfzeiten verzögern.' Auch GULP-Geschäftsführer Ertan Demirel spricht von einer deutlichen Verunsicherung am Markt, die dazu führt, dass 'viele Entscheider auf der Unternehmensseite angesichts der rechtlichen Unsicherheit eine Vermeidungsstrategie verfolgen.'
Frage des Monats: Wie erstellen Freelancer ein Profil, das die besten Projektchancen hat?
'Es ist natürlich auch interessant zu wissen, auf was Freelancer bei der Erstellung ihres Profils achten sollten. Wie habe ich als Freelancer die größten Chancen einen Job an Land zu ziehen?' – Diese Frage wurde dem Geschäftsführer von Freelance-Market, Rainer Kurz, kürzlich in einem Interview mit HQLabs gestellt. Hier seine Antwort:
Neben der Beliebtheit der angebotenen Dienstleistung und dem Stundensatz beeinflussen die Inhalte des publizierten Freelancer-Profils ganz wesentlich die Chancen zur Vorstellung. Nachfolgend ein paar Empfehlungen:
1) Porträtfoto: Freelancer mit Foto werden doppelt so häufig angefragt. Selbst ein unterdurchschnittliches Foto ist immer noch besser als keines.
2) Referenzgeber: Falls bisherige Kunden bereit sind, Auskunft zu geben, können bei Freelance-Market deren Kontaktdaten im Profil hinterlegt werden. Im Profil wird die Zahl der Referenzgeber dann für alle sichtbar angezeigt. Die Kontaktdaten der Referenzgeber sind selbstverständlich nicht öffentlich sichtbar, sondern werden nur im Falle einer Vorstellung dem Nachfrager mitgeteilt.
3) Ausführliche und konkrete Profilangaben: Detaillierte Schwerpunkte, Erfahrungen und Zusatzfähigkeiten helfen dem Nachfrager bei seiner Auswahl. Dabei sollten die ganz spezifischen Fähigkeiten klar herausgestellt werden. Keiner würde einen auf Architekturvisualisierung spezialisierten Grafiker auswählen, der nur 'mache schöne Grafiken' schreibt.
4) Arbeitsprobe: Bei Freelance-Market können dem Profil Arbeitsproben hinzugefügt werden, um Nachfrager von der Arbeit und dem individuellen Arbeitsstil zu überzeugen. Beispielsweise laden Grafiker oft Broschüren hoch, Texter stellen ihre anspruchsvollen Texte vor, Coaches präsentieren Videos ihrer Arbeit und Maschinenbauingenieure zeigen ihre komplexen Konstruktionspläne.
5) Positive Kundenbewertungen: Positives und negatives Feedback der Nachfrager werden bei uns im Freelancer-Profil mit angezeigt. Freelancer sollten ihre Kunden durch höchste Professionalität überzeugen und dann zum Online-Feedback auffordern.
6) Ein Tipp zum Schluss: Freelancer sollten ihr Profil mit den Profilen der besonders häufig vorgestellten Freelancer in ihrer Kategorie vergleichen.
Freelancer sein – Jeder Zweite kann sich das vorstellen
Jeder zweite Angestellte kann sich vorstellen, als Freiberufler tätig zu sein. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Das Institut hat im Mai 2019 im Auftrag von Xing 508 Personen zwischen 18 und 39 Jahren online befragt, darunter 326 Angestellte, 85 Freelancer sowie 96 Studierende.
Freelancer sind etwas glücklicher im Arbeitsleben als Angestellte: 80 Prozent der Freiberufler sagen, dass sie mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden seien gegenüber rund 60 Prozent bei den Angestellten.
Studenten sind zwar noch nicht im Arbeitsleben, dennoch glauben rund 80 Prozent, dass das neue Arbeitsumfeld (Stichwort Arbeit 4.0) und die neuen Berufsbilder gut für sie sind. Die Studie zeigt dabei, dass sich vor allem die Jüngeren für das Freiberuflerdasein interessieren. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 52 Prozent gegenüber 43 Prozent bei den 30- bis 39-Jährigen.
8 Prozent der interviewten Angestellten können sich einen Wechsel in die freiberufliche Arbeit ganz konkret vorstellen. Als Vorteile sehen diese unter anderem flexiblere Arbeitszeiten, mehr Unabhängigkeit, eigenständiges Arbeiten, Abwechslung und eine bessere Work-Life-Balance.
Gründe gegen einen Wechsel zum Freiberuflertum sind, der Umfrage zur Folge, die aufwändige Projektakquise und die geringere berufliche Sicherheit. Außerdem glauben 67 Prozent der Freiberufler, dass die meisten Unternehmen sich schlecht an die sich verändernden Arbeitsbedingungen anpassen.
Die befragten Freelancer bevorzugen übrigens Auftraggeber aus dem Mittelstand (41 Prozent), während Großkonzerne nur bei 15 Prozent als ideal gelten.
Artikel unserer Freiberufler: Coaching in Veränderungsprozessen
Freelancer können sich mit einem kurzen Artikel in diesen Freelance-Market-News vorstellen. Dieses Mal präsentieren wir Ihnen unsere Dienstleisterin Nr. 96 aus Hessen (Kategorie Coaching, 90 Euro/h).
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Seit vielen Jahren biete ich die professionelle Förderung und Begleitung von persönlichen Veränderungsprozessen an. Mein Schwerpunkt liegt in der Neuentdeckung, Weiterentwicklung und Selbstpräsentation des individuellen Potenzials in Verbindung mit einer Optimierung des individuellen Selbstmanagements. Sie lernen, Emotionen besser zu steuern, Konflikte zu reduzieren und neue Zielstrategien umzusetzen für den Erfolg im beruflichen und persönlichen Kontext.
Meine Arbeitsweise ist wertschätzend, transparent und systemisch-lösungsorientiert. Das Coaching und Training setzt, nach einer ausführlichen Ist-Analyse, genau an den Themen an, die Sie verändern wollen. Im Vordergrund stehen die Nutzung eigener Stärken, das Finden neuer Sichtweisen sowie das Bewußtwerden Ihrer individuellen Verhaltensweisen, Muster und Einstellungen. Sie finden in diesem Prozess in Schritten genau 'Ihre' Lösung. Der Erfolg basiert auch darauf, dass Ihr gesamtes Umfeld, die Verflechtung von Kommunikationen, Handlungen und Beziehungen in den Prozess der Zielerreichung integriert wird. Sie erreichen dadurch einen maximalen Erfolg bei der Umsetzung Ihres Ziels.
Ich begleite diesen kreativen Prozess neutral und garantiere Ihnen absolute Vertraulichkeit. Meine Arbeitsweise ist unabhängig von Ideologien oder Religionen. Schwerpunkte meiner Dienstleistung sind Out- und New-Placement-Konzepte, Karriereplanung, Bewerbungstraining, Assessment-Center-Training, Existenzgründer-Coaching, Potenzialanalysen, Soft-Skills-Analyse, Mentaltraining 'Emotionale Kompetenz' und Training in Selbstsicherheit und Selbstmotivation.
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Freelance-Market-Witz ´des ―Monats: Bewerberauswahl
Ein freiberuflicher HR-Spezialist soll für ein aufstrebendes Unternehmen mehrere Stellen besetzen. Zum Erstaunen seines Kunden reserviert er in der Firma nur einen einzigen Besprechungsraum, bestellt alle Bewerber gleichzeitig dorthin und bringt eine große Kiste Holzklötzchen mit.
Als die Bewerber eintreffen, sagt er ihnen nichts und lässt sie einfach nur Klötzchen spielen. Eine halbe Stunde lang beobachtet der Berater die Kandidaten und überreicht dann jedem einen Arbeitsvertrag mit folgenden Rollen:
Bewerber, die die Klötzchen akribisch nach ”Farbe und ”Form sortieren und dabei die Aktivität der anderen stören kommen in den Bereich Projekt- und Produktspezifikation. Die, die im Streit heruntergefallene Klötzchen aufheben, werden zu Teamassistenten.
Bewerber, die ständig die Klötzchen durchzählen und sich ärgern, wenn sie sich verzählen, werden Controller.
Die, die nicht mit alten und verkratzten Klötzchen spielen wollen, werden Qualitätsmanager.
Bewerber, die immer höhere Türmchen bauen wollen, bis diese einstürzen, werden Geschäftsführer der internen Start-Ups. Die, die ihnen die Klötzchen wegen der Verletzungsgefahr wegnehmen, werden Sicherheitsbeauftragte.
Diejenigen, die versuchen alle Teilnehmer zu beschäftigen und dann noch der Leitung das Chaos erklären, werden Projektleiter.
Und wer kommt in die Geschäftsleitung? Das sind diejenigen, die unermüdlich und leidenschaftlich diskutieren, was man mit den Klötzchen machen könnte, ohne auch nur ein Klötzchen anzufassen...
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