Freelance-Market-News 09/2013
Liebe Leser,
die nicht enden wollende Serie der NSA-Datenskandale verdeutlicht, wie sehr wir inzwischen der IT ausgeliefert sind. Wenn wir uns schon nicht mehr der Informatik entziehen können, so sollten wir diese zumindest bewusst und hochprofessionell einsetzen. Aus diesem Grund bildet der Einsatz von IT-Freiberuflern den Schwerpunkt dieser September-News.
So präsentieren wir Ihnen die aktuelle BITKOM-Studie zum Einsatz von IT-Freelancern in Großunternehmen und zeigen Ihnen, warum gerade IT-Freelancerinnen besonders gefragt sind. Des Weiteren beschreibt ein IT-Strategieberater, wie man durch neutrale Softwareauswahl Fehler vermeidet.
Dass von der IT auch gesundheitliche Gefahren ausgehen, zeigt ein neues Gesetz aus Australien, das Fußgängern das SMS-Schreiben verbietet. Wenn Sie jetzt glauben, dies sei bereits unser Freelancer-Witz gewesen, haben Sie diese Freelance-Market-News nicht bis zum Ende gelesen. In unserem Witz geht es dieses Mal um einen Programmierer, der aus fachlicher Neugier das Leben seines Chefs aufs Spiel setzt.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Umsatzstarke Unternehmen nutzen vermehrt IT-Freiberufler
Unternehmen wollen häufiger als bisher Freiberufler einsetzen. Laut einer BITKOM-Befragung unter 854 Personalverantwortlichen gaben 30 Prozent an, dass das eigene Unternehmen zukünftig Freiberufler einsetzen wird. Nur 18 Prozent rechnen mit einer geringeren Bedeutung von Freelancern.
„Flexibilität und Innovationskraft gewinnen für die Unternehmen immer stärker an Bedeutung. Freelancer sind mit ihrem häufig hoch spezialisierten Fachwissen eine wichtige Ergänzung zur Stammbelegschaft“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Bei Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro ist mit einer besonders hohen Zunahme zu rechnen. Hier gehen 36 Prozent der Personalverantwortlichen von einem stärkeren Einsatz aus, nur 12 Prozent erwarten einen Rückgang.
In der IT-Branche sind nach Schätzungen des Verbandes aktuell rund 80 000 IT-Spezialisten über Projektplattformen oder über persönliche Netzwerke als Freiberufler aktiv. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl um rund 20 000 gestiegen. Gleichzeitig hat die Zahl der Gesamtbeschäftigten der ITK-Branche von 750 000 auf über 900 000 zugelegt.
Programmiererinnen: Selten aber begehrt
Die IT-Branche gilt als eine Männerdomäne, in der Programmiererinnen, Beraterinnen oder Systemarchitektinnen kaum zu finden sind. Die Zahl der IT-Frauen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen ist sogar noch geringer. Laut Computerwoche.de wird der Anteil der IT-Freiberuflerinnen auf fünf bis zehn Prozent geschätzt, genaue Zahlen gibt es aber nicht. Auch bei Freelance-Market liegt die Quote aktuell nur bei 5,6 Prozent.
Dabei hätten Frauen, die selbständig in der IT arbeiten, optimale Voraussetzungen, meint Uta Nommensen vom Berufsverband Selbständige in der Informatik: "Von weiblichen BVSI-Mitgliedern hören wir immer wieder, dass sie sich in IT-Projekten weder finanziell noch menschlich benachteiligt fühlen." IT-Freiberuflerinnen würden oft bevorzugt eingestellt - vielleicht weil sich das Unternehmen einen Vorteil für die Teamarbeit verspricht. Auch bei Freelance-Market wird eine IT-Spezialistin im Schnitt doppelt so häufig angefragt wie ein männlicher IT-Spezialist.
Dass weibliche IT-Experten mehr nur als Teamfähigkeit zu bieten haben, bewies vor drei Jahren die Wahl des "IT-Freelancers des Jahres". Das Fachmagazin "IT Freelancer" kürte Manuela Reiss als Siegerin des Wettbewerbs. Frau Reiss kam als Seiteneinsteigerin zur Informatik. Nach ihrem Geografiestudium war sie fünf Jahre lang in einem internationalen Projekt beim Deutschen Wetterdienst eingesetzt. "Da bei dem Job die IT eine wichtige Rolle spielte, wurde ich durch Learning-By-Doing auch hier immer fitter. Was noch an Wissen fehlte, erwarb ich mir im Selbststudium", erinnert sie sich. Nach dem befristeten Vertrag beim Deutschen Wetterdienst entschied sie sich zunächst für die Freiberuflichkeit als Referentin. Reiss: "Die Freiberuflichkeit passt einfach zu mir und meiner Arbeitsweise. Ich kann mich selbst sehr gut motivieren und stelle mich gerne neuen Herausforderungen." Gleichzeitig räumt sie ein, mit einer Portion Naivität, aber auch mit Selbstvertrauen und Neugier in die Selbstständigkeit gestartet zu sein.
Heute arbeitet sie als Beraterin in der IT-Dokumentation. Dass es so wenige Freelancer-Frauen gibt, liegt ihrer Meinung nach an den Rahmenbedingungen: "Viele Aufträge sind vor Ort durchzuführen und müssen noch dazu spontan ausgeführt werden. Das können Frauen, die Familie haben, nur sehr schwer miteinander vereinbaren."
Australien verbietet Fußgängern das SMS-Schreiben
Während das SMS-Schreiben während des Autofahrens auch bei uns verboten ist, geht die australische Provinz "Northern Territory" einen Schritt weiter. Wie die NT-News aus Darwin berichtet, werden tippende Fußgänger jetzt mit einer Strafe für "unachtsames Gehen" (walking without due care) von umgerechnet 100 Euro belegt.
Durch die Strafe will die Polizei verhindern, dass Fußgänger mit Verkehrsschildern kollidieren, über andere Menschen stolpern oder versehentlich auf die Fahrbahn geraten. Bereits seit geraumer Zeit verbieten einige australische Schulen ihren Schülern das Tragen von Kopfhörern auf dem Schulweg, um Verkehrsunfälle durch Unachtsamkeit zu verhindern.
Es gibt aber auch Bürger, die meinen, die Polizei des Northern Territory geht hier einen Schritt zu weit. So fragt sich der Geschäftsführer der NT Automobile Association, Edon Glocke, wie die Polizei das überwachen will. Terry O’Gorman, Präsident einer australischen Bürgerrechtsbewegung wünscht sich, die Polizei würde ihre Befugnisse immer objektiv und mit gesundem Menschenverstand einsetzen.
Artikel unserer Freiberufler
Freelancer können mit einem kurzen Artikel in den Freelance-Market-News über Ihre Arbeit berichten. Dieses Mal stellen wir Ihnen den IT-Strategieberater Nr. 86 aus Troisdorf vor, der mit 95 Euro/Stunde gelistet ist.
Nach einer Untersuchung scheitern über die Hälfte aller IT-Projekte. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Als Sachverständiger für ERP/PPS-Systeme begleite und unterstütze ich deshalb kleine und mittelständische Unternehmen bei der Geschäftsprozessoptimierung, der neutralen EDV-gestützten Auswahl und Einführung umfassender Informationssysteme sowie Integration der IT-Sicherheit nach innen und nach außen.
Mein besonderer Vorteil ist neben der großen Erfahrung die EDV-gestützte Vorgehensweise. Durch Verwendung neutraler Fragenkataloge wird absolute Neutralität gewährleistet. In der von unabhängigen Experten entwickelten und gepflegten Datenbasis sind über 600 Anbieter mit über 500 Software-Lösungen erfasst.
Durch eine 6-Stufen-Methode finde ich das für die Anforderungen meiner Kunden am besten geeignete System zu den geringst möglichen Kosten. Aufgrund meiner Erfahrung und Vorgehensweise entfallen die typischen Fehler, die in einem solchen Auswahlverfahren sonst üblich sind.
Freiberuflerwitz des Monats
Ein Programmierer, ein Ingenieur und der Abteilungsleiter fahren gemeinsam zum Kundentermin. Auf einer steilen Bergstraße versagen plötzlich die Bremsen, das Auto wird immer schneller und prallt mehrmals gegen die Leitplanken, bis es auf wundersame Weise in einer steilen Böschung knapp vor dem Abgrund zum Stehen kommt. Die Drei sind noch ganz blass vor Schreck, aber unverletzt und diskutieren, wie Sie jetzt ohne Bremsen den Berg hinunterkommen sollen.
"Ich weiß, wie wir das in den Griff kriegen!", sagt der Abteilungsleiter: "Lasst uns ein Meeting abhalten und eine gemeinsame Vision entwickeln. Mit den dabei definierten Zielen werden wir in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess eintreten, bei dem wir Lösungen für die kritischen Probleme finden, so dass wir unseren Weg sicher fortzusetzen können."
"Um Gottes Willen", ruft der Ingenieur: "Das dauert viel zu lange und außerdem hat diese Methode noch nie funktioniert! Ich habe wie immer mein Schweizer Taschenmesser dabei, mit dem ich in kürzester Zeit die Bremsanlage komplett zerlegen kann. Sicher werde ich den Fehler schnell finden und irgendwie beheben. So können wir uns bald wieder auf den Weg machen und noch pünktlich zum Meeting erscheinen."
"Wir sollten jetzt erst mal nichts anfassen!", äußert sich der Programmierer. "Bevor wir etwas verändern, sollten wir erst einmal das Auto wieder die Straße hinaufschieben um zu sehen, ob es nochmals passiert."
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