Freelance-Market-News 12/2010
Liebe Leser,
der erste Schnee hat sich auf Deutschlands Dächer gelegt und in den Innenstädten duftet es bereits nach Lebkuchen und Glühwein. Zünden Sie doch einfach mal eine Kerze an, bereiten sich einen heißen Weihnachtstee und genießen Sie unsere Dezember-News.
Passend zur kalten Jahreszeit wollen wir uns dieses Mal auf das Thema Telearbeit konzentrieren. So berichten wir über eine Cisco-Studie, der zufolge zwei Drittel aller Mitarbeiter am liebsten zu Hause arbeiten möchten. Hingegen können sich Freelancer ihre Arbeitsbedingungen eher selbst heraussuchen, wie unsere aktuelle Analyse zeigt, der zufolge neun Prozent unserer Freelancer nur noch Heimarbeit akzeptieren.
Wie Heimarbeit mit Übersee funktioniert, bei der trotzdem mit deutscher Postadresse agiert wird, zeigt uns eine Freelancerin aus Neuss, die einen Postadress-Service anbietet. Im Gegensatz dazu berichten wir aber auch von Studenten, die ihre Hausarbeiten nicht von zu Hause aus erledigen möchten, sondern von Pakistan.
Zum Schluss wird es dann nochmals ganz weihnachtlich in unserem Freiberuflerwitz bei dem sich eine Tasse Glühwein im Computer verklemmt hat.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Telearbeitende Freelancer sind überwiegend weiblich
14,4 Prozent aller Freelancerinnen arbeiten ausschließlich per Telearbeit, während es bei den männlichen Freelancern nur 6,3 Prozent sind. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Einsatzort-Entfernung der bei Freelance-Market gelisteten Freiberufler.
Die maximale akzeptierte Entfernung des Einsatzortes der Freelancer vom Wohnort ist so unterschiedlich wie deren Persönlichkeit und deren Lebensstil. So geben 24 Prozent der Freelancer sogar an, weltweit für Projekte zur Verfügung zu stehen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich besonders, wenn man die weltweit agierenden Freelancer nochmals näher betrachtet: Nur 17% der Freelancerinnnen arbeiten weltweit während es 27% bei ihren männlichen Kollegen sind.
Die möglichen Gründe für die geringere Mobilitätsbereitschaft der Frauen liegen wohl nicht nur an stärkeren familiären Verpflichtungen. Auch der höhere Anspruch an Lifestyle könnte einen Einfluss haben, dass viele Freelancerinnen nicht wegen eines noch so attraktiven Projekts durch die Welt jetten möchten. Auch arbeiten Freelancerinner häufiger in Bereichen die sich besser für Telearbeit eignen, beispielsweise Grafik oder Bürodienstleistung. So nehmen sogar 24% aller Grafiker ausschließlich Telearbeit an, im Gegensatz zu knapp 9 Prozent aller Freelancer.
Home-Office beliebter als Büro
66 Prozent aller Mitarbeiter glauben nicht, dass sie im Büro sein müssen, um produktiv zu sein. Dies ist das Ergebnis einer weltweiten Cisco-Befragung vom 2600 Mitarbeitern und Entscheidern.
Zwei Drittel der Interviewten würden sogar in einen weniger gut bezahlten Job wechseln, wenn sie dann eine virtuelle Arbeitsumgebung mit mobilem Firmenzugriff zur Verfügung hätten.
Während weltweit bereits 43 Prozent der Befragten von außen auf ihr Firmennetzwerk zugreifen können, sind es in Deutschland bisher nur 23 Prozent. Dies ist umso erstaunlicher, da gerade in Deutschland 72 Prozent die Möglichkeit der Telearbeit als wichtiges Privileg sehen würden. Zwölf Prozent würden sogar einen Job ablehnen, der keinen Fernzugriff auf die Firmen-IT bietet.
Laut Axel Föry von Cisco sind Netze, die nicht an der Unternehmensgrenze enden nicht nur für den Geschäftserfolg essentiell, sondern sorgen ebenso für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation. Dies steigert die Attraktivität eines Unternehmens im Wettbewerb um hoch qualifizierte Fachkräfte. Dies wird auch dadurch erreicht, dass Mitarbeitern ein sicherer Zugang zu sozialen Netzen wie Facebook aus dem Unternehmensnetz ermöglicht wird.
Warum der Fernzugriff trotzdem in Deutschland so unterentwickelt ist, liegt wohl auch an den Sicherheitsängsten der Entscheider. Während in Deutschland 72 Prozent aller Verantwortlichen Sicherheitsrisiken beim Fernzugriff sehen, sind es weltweit 'nur' 57 Prozent.
Studenten entdecken globale Arbeitsteilung: Hausarbeiten-Offshoring nach Pakistan
Globales Outsourcing hat sich im Businessbereich bereits derart etabliert, dass es nun auch auf den privaten Bereich ausgeweitet wird. Wie in einem Interview des Sunday Telegraph mit dem pakistanischen Outsourcingnehmer Mohammed Khan zu erfahren ist, erhält man für 1,50 Euro bereits kleinere Hausarbeiten im Umfang bis 100 Wörter. Wer sieben Euro berappt, kann bereits einen tausend-Wort-Aufsatz erhalten, der manchen Studenten sonst ein ganzes Wochenende verdorben hätte.
Bisher haben faule Schüler und Studenten oft komplette Hausarbeiten aus speziellen Datenbanken bezogen. Dies wird aber zunehmend riskanter, da Bildungseinrichtungen inzwischen per elektronischen Vergleich Plagiate identifizieren. Da aber bei handgefertigten Arbeiten ein solcher Abgleich nicht möglich ist, entstehen in Indien und Pakistan immer mehr dieser 'Hausaufgaben'-Dienstleister.
Herr Khan aus Islamabad gibt an, dass seine Kunden nicht nur aus USA und England stammen, sondern auch aus vielen nicht-englischsprachigen Ländern. Dabei gehören sowohl Oberschüler als auch Studenten zur Kundschaft des 23-jährigen Freelancers.
Dieses Phänomen ist aber nicht auf Länder der Dritten Welt beschränkt, wie zwei aktuelle Fälle bei Freelance-Market zeigen. In einem Fall hat eine Studentin versucht, einen C++-Programmierer zu finden, um ihre aus dem Ruder gelaufene studentische Projektarbeit zur Dampfturbinensimulation noch im letzten Moment zu retten. In einem anderen Fall wollte ein Informatikstudent einen bei uns gelisteten rumänischen Java-Programmierer mit der Lösung eines algorithmischen Grafikproblems beauftragen. Selbstverständlich hat Freelance-Market diese Vorstellungen abgelehnt.
Um in unserer globalisierten Welt Hausarbeiten-Betrug zukünftig zu verhindern reicht ein Textabgleich nicht mehr aus. Schulen müssen zukünftig wohl ihre Lernenden bei jeder Hausarbeit bitten, den Inhalt ihrer Arbeit detailliert zu erklären.
Dieser Artikel hat übrigens 190 Wörter und hätte (oder hat) bei Mohammed Khan 2,75 Euro gekostet.
Anzeige: Private Krankenversicherung: Jetzt Wechselfrist einhalten und schon 2011 profitieren
Falls Sie nach der passenden privaten Krankenversicherung suchen oder mit Ihrer derzeitigen Gesellschaft unzufrieden sind, sollten Sie noch in diesem Jahr reagieren. Durch einen Online-Vergleich können Sie einfach ihren Tarif optimieren und viel Geld im neuen Jahr sparen. Vergleichen Sie hier über 40 Anbieter und fordern Sie einen kostenlosen Tarifvergleich für die private Krankenversicherung an.
Artikel unserer Freelancer
Freelancer können sich mit einem kurzen Artikel im Freelance-Market-Newsletter darstellen. Dieses Mal stellen wir Ihnen unsere Bürodienstleisterin 5426 aus Neuss vor, die mit 18 Euro/Stunde gelistet ist.
---
Gerne stelle ich mich hier mit einem Beispiel für eine gelungene partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem meiner Referenzkunden vor: Meine ursprüngliche Aufgabe war es, deutsche Empfangsadresse für Briefe, Päckchen und Pakete für Empfänger in der Dominikanischen Republik zu sein und diese Sendungen bei genügend Aufkommen per Luftfracht dorthin weiterzuleiten.
Nach über zweijähriger guter Zusammenarbeit versende ich heute regelmäßig einmal pro Woche zwischen 100 und 900 kg Luftfracht und alle 3 bis 4 Wochen einen Seecontainer.
'Deutschen Dominikanern' mache ich inzwischen auch einen umfassenden Einkaufsservice: Preisrecherche, Einkauf direkt im Laden oder über Internet, Verpackung, Weiterversand und Zahlungsabwicklung. Für dieses Jahr ist sogar die Einfuhr dominikanischer Produkte nach Deutschland und Verkauf über einen Online-Shop geplant.
Es zeigt sich, dass man auch über weite Entfernung erfolgreich miteinander Projekte aufbauen kann, die mit überschaubaren Investitionen zum Erfolg führen. Der ständige Ausbau der Zusammenarbeit macht mir sehr viel Freude und bringt ständig neue Ideen und Motivation.
---
Weihnachtsaktion von Freelance-Market: Feuer in Bona Espero
Unsere Stammleser kennen das Kinderdorf Bona Espero in Brasilien bereits aus unseren Weihnachtsspenden der letzten Jahre. Jetzt wurden wir von der traurigen Nachricht überrascht: Bona Espero wurde von einem Waldbrand heimgesucht.
Das Kinderdorf 'Bona Espero' liegt in dem brasilianischen Bundesstaat Goias, ca. 230 km nördlich von der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Im Vordergrund steht die Schul- und Berufsausbildung der Kinder. Gegründet wurde Bona Espero vom deutsch-italienischen Ehepaar Grattapaglia, das sich seit Jahren rührend um die Kinder kümmert, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammen.
Das Kinderdorf umfasst eine Fläche von 943 Hektar, die aufgrund der Savannensituation hauptsächlich der Viehzucht dient. Das Gebiet grenzt an einen Nationalpark, in dem es zu einem großflächigen Waldbrand kam. Es konnten zwar größere Schäden an den Gebäuden verhindert werden, dennoch verwüstete der Waldbrand 90 Prozent der Fläche, so dass dort nur verbrannte Bäume zurückblieben. Die benachbarte Farm wurde noch viel stärker betroffen, da dort die Hälfte aller Gebäude zerstört wurde.
Durch den Einsatz der Feuerwehr aus der Hautstadt Brasilia, die auch zwei Kleinflugzeuge einsetzte, konnte ein noch viel größerer Schaden vermieden werden. Auch haben zahlreiche freiwillige Helfer, die zum Teil früher selbst in Bona Espero lebten, den Einsatz unterstützt.
Neben dem Verlust an Vegetation wurden auch gut 2 km Stacheldrahtzaum vernichtet, die jetzt neu aufgebaut werden müssen. Da die bisherigen Holzpfosten wegen neuer Vorschriften jetzt durch Betonpfosten ersetzt werden müssen, fallen Kosten von umgerechnet 10 Euro pro Pfosten an. Daher ist Bona Espero gerade jetzt auf zusätzliche Geldspenden angewiesen.
Freelance-Market möchte auch in diesem Jahr das Kinderdorf 'Bona Espero' in Brasilien unterstützen. Spenden können auf das Konto der Stiftung Mondo, Kontonummer 151 100 004 bei der Stuttgarter Volksbank, Bankleitzahl: 600 901 00 eingezahlt werden. Geben Sie hier beim Betreff bitte das Stichwort 'Bona Espero' an. Selbstverständlich erhalten Sie auf Wunsch eine Spendenquittung. Hierbei ist es notwendig, dass Sie entweder die komplette Adresse im Betreff vermerken oder uns Ihre Adresse mitteilen. Machen Sie mit und geben Sie den Kindern eine Zukunft!
Freiberuflerwitz des Monats
Der Kunde ruft beim Freiberufler für IT-Wartung an, da sein ausfahrbarer Teetassenhalter sich nicht mehr einfahren lies. Er sei mit dem Knie daran hängengeblieben und jetzt bewegt dieser sich nicht mehr und seine Lieblingsweihnachtstasse mit dem inzwischen kalten Glühwein stecke jetzt noch drin.
Der Freiberufler, der noch nie von einen ausfahrbaren Teetassenhalter gehört hat, gibt das natürlich nicht zu und bietet dem Kunden an, einfach mal vorbeizusehen, da sich ein solches Hardwareproblem nicht vom Homeoffice aus lösen lässt. Als der Kunden ihm dann den fraglichen Computer zeigt, schraubt er diesen auf, wechselt den 'ausfahrbaren Tassenhalter' und sendet dem Kunden zu Weihnachten eine Rechnung über den Austausch eines CD-Laufwerks.
Falls Sie Anregungen haben oder unseren Newsletter abonnieren möchten, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen: