Freelance-Market-News 09/2023
Liebe Leser,
die Urlaubszeit geht zu Ende und die meisten von uns konzentrieren sich bereits wieder auf das Geschäft. Dabei spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu, wie unser Bericht über die aktuelle Befragung von 1500 Freiberuflern durch den Bundesverband der Freien Berufe zeigt.
Wie sich gerade dieser Mitarbeiterengpass durch Coaching mildern lässt, erfahren Sie in unserem Freelancer-Artikel von einem promovierten Buchautor mit langer Führungserfahrung bei mittelständischen Unternehmen.
Dass gerade das Freiberuflertum ein gutes Beispiel für Arbeit und Unternehmertum liefert, zeigt Ihnen dann das sozio-ökonomische Panel des Instituts der Deutschen Wirtschaft: So jobben Kinder von Freelancern viel häufiger (52%) als Kinder von Haushalten mit geringem Einkommen (31%).
Des Weiteren stellen wir Ihnen noch unseren neuen Eintragungs-Service vor, mit dem sich Freelancer in nur 1 Minute bei uns registrieren können und im Freelancer-Witz am Schluss geht es um ein IT-Systemhaus, das aus mysteriösen Gründen keinen einzigen erfahrenen Projektmanager hat.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Bundesverband der Freien Berufe: Trotz KI spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu
Im Auftrag des Bundesverbands der Freien Berufe wurden vom 20. März bis 30. April 2023 rund 1500 Freiberufler zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage befragt.
Laut der Umfrage spitzt sich der Fachkräftemangel bei den Freien Berufen immer weiter zu. 17,7 Prozent der befragten freiberuflichen Unternehmer gehen davon aus, binnen der kommenden beiden Jahre noch weniger eigene Mitarbeiter zu haben als derzeit. Im Vorjahr waren es nur 13,8 Prozent.
Der BFB-Präsident Friedemann Schmidt: “Die Personalnot geht bei den Freien Berufen mehr und mehr an die Substanz. So können die freiberuflichen Dienstleistungen bereits jetzt teilweise nur noch eingeschränkt angeboten werden. Nach dem enormen Einsatz im Kampf gegen die Pandemie gab es kaum Erholungsphasen. Überdies wirken sich auch die Folgen des Krieges gegen die Ukraine aus: Steigende Preise und Inflation treffen auch uns Freie Berufe.”
Immerhin glauben 69,8 Prozent der befragten Freiberufler, dass die Künstliche Intelligenz zu einer Entlastung im administrativen Bereich führen wird. Helfen kann KI nach Einschätzung der Befragten beispielsweise bei Organisation und Verwaltung und speziell auch bei der Datenaufbereitung (87 Prozent).
Direkte KI-Unterstützung für freiberufliche Dienstleistungen halten nur 16,9 Prozent für machbar, was daran liegt, dass die persönliche Leistungserbringung den Kern des freiberuflichen Vertrauensverhältnisses zu Mandant, Klient und Kunde bildet. In diesen Einschätzungen spiegelt sich die Auffassung wider, dass KI die menschlichen Faktoren in ihrer Komplexität nicht abbilden kann. Individualisierte, intelligente und an den Bedürfnissen des Einzelnen ausgerichtete Problemlösungen in einem flexiblen Umfeld können durch KI nicht ersetzt werden.
Nachfolgend noch ein paar detaillierte Ergebnisse der “BFB-Konjunkturumfrage Sommer 2023”:
Aktuelle Geschäftslage: 42,9 Prozent der befragten Freiberuflerinnen und Freiberufler stufen ihre aktuelle Geschäftslage als gut ein, 39,3 Prozent als befriedigend und 17,8 Prozent als schlecht. Damit verschlechtert sich die Stimmung gegenüber dem Sommer 2022 etwas: Damals lagen die Werte bei 45,6 Prozent (gut), 41,8 Prozent (befriedigend) und 12,6 Prozent (schlecht). Betrachtet nach der Unternehmensgröße zeigt sich, dass gerade Solo-Selbstständige das Geschäftsklima pessimistischer einschätzen als die restliche Wirtschaft.
Zukünftige Geschäftslage: Für das zweite Halbjahr erwarten 14,1 Prozent der Befragten eine günstigere, 59,9 Prozent eine gleichbleibende und 26 Prozent eine ungünstigere Entwicklung. Immerhin hellen sich hier die Werte im Vergleich zum letztjährigen Sommer leicht auf.
Personalplanung: 14,6 Prozent der befragten Freiberufler schätzen, binnen zwei Jahren mehr Mitarbeiter zu haben, 67,7 Prozent gehen davon aus, gleich viele Beschäftigte zu haben und 17,7 Prozent befürchten, Stellen abbauen zu müssen.
Aktuelle Kapazitätsauslastung: Die Auslastung der Freiberufler nahm deutlich zu. So gaben 37,3 Prozent der Befragten an, dass ihre Kapazitäten überschritten sind. Im vergangenen Sommer lag dieser Wert noch bei 30,2 Prozent. Für 68,6 Prozent ist der Grund für die Überauslastung eine sehr hohen Nachfrage. 48,4 Prozent führen sie auf fehlende Fachkräfte und 17,1 Prozent auf fehlende weitere Mitarbeiter zurück.
Nutzung künstlicher Intelligenz: Für ihr eigenes Berufsfeld kennen 47,6% der Befragten KI-Anwendungen. 60,9 Prozent gehen davon aus, dass in Zukunft einzelne KI-Anwendungen in ihrem beruflichen Feld genutzt werden, wobei allerdings nur 5,7% von einer zukünftigen flächendeckenden Nutzung in ihrem Berufsfeld ausgehen. Aktuell setzen 19,6 Prozent bereits KI-Anwendungen im eigenen Arbeitsumfeld ein. Während 28,7 Prozent für das eigene Berufsfeld eher Chancen durch KI sehen, überwiegen für 23,8 Prozent eher die Risiken. 43,5 Prozent sehen eine Arbeitsentlastung durch Übernahme von Routine-, Bürokratie- und Organisationsarbeiten. Für 24 Prozent lässt sich durch KI die Qualität ihrer Dienstleistung steigern. 23 Prozent finden, dass sich Prozesse optimieren und die Arbeitseffizienz steigern lassen und acht Prozent gehen davon aus, ihr Personal durch KI entlasten zu können.
Neuer Eintragungs-Service: Freelancer-Registrierung in nur 1 Minute
Vielleicht möchten Sie sich als Freiberufler bei Freelance-Market eintragen, haben aber keine Zeit um Ihr Profil mit allen Detailangaben bei uns einzugeben. Unser Profileingabeservice macht es Ihnen jetzt ganz einfach.
Schicken Sie uns einfach Ihren Lebenslauf per E-Mail und wir werden dann ein aussagekräftiges Freelancerprofil daraus erstellen. Alternativ (oder auch zusätzlich) können Sie uns auch Ihren Internet- oder Social-Media-Auftritt oder Ihren Firmenauftritt zukommen lassen.
Klicken Sie dazu einfach hier oder senden Sie uns Ihren Lebenslauf an info@freelance-market.de.
Kinder von Freelancern jobben besonders häufig
Laut dem soeben veröffentlichten sozio-ökonomischen Panel des Instituts der Deutschen Wirtschaft haben 41,7 Prozent der 17-Jährigen einen Nebenjob. Erstaunlicherweise jobben vorwiegend Jugendliche aus höheren sozialen Schichten.
Teilt man die 17-Jährigen in Familien mit hohem und niedrigen Einkommen auf, hatten 52,1 Prozent der 17-Jährigen der oberen Hälfte, aber nur 31,5 Prozent der unteren Hälfte Nebenjobs. Insbesondere bei Kindern von Freelancern und Selbstständigen liegt die Wahrscheinlichkeit, in der Jugend zu jobben, besonders hoch.
Das widerspricht den Erwartungen, dass gerade Jugendliche aus weniger begüterten Familien einen besonders starken Anreiz zum Jobben hätten, da ihnen die Familien nur einen niedrigen Lebensstandard bieten können und die zusätzlichen Einkünfte entsprechend wichtig sind, um sich Wünsche erfüllen zu können.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft geht davon aus, dass nicht nur betriebliche Ausbildungen und Praktika, sondern auch mit der Erzielung von Einkommen motivierte Nebentätigkeiten für Jugendliche in mehrerlei Hinsicht entwicklungsfördernd wirken. Insbesondere könnten am Arbeitsmarkt wichtige Fähigkeiten wie Zuverlässigkeit und Eigenständigkeit erworben werden und die Arbeitserfahrung kann einen Pluspunkt bei Bewerbungsverfahren darstellen. Vor diesem Hintergrund wäre zu überlegen, Jugendliche aus niedrigen sozialen Schichten bei der Suche nach für sie geeigneten Jobs gezielt zu unterstützen.
Frage des Monats: Welche Firmen fragen unsere Freelancer nach?
Unsere Freelancer werden sowohl von kleineren und mittleren Firmen als auch von großen Konzernen angefragt. Obwohl 90 Prozent der Anfragen von Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern kommen, gibt es bei Freelance-Market auch zahlreiche Projektanfragen großer Konzerne.
Hier einige Beispiele größerer Firmen: ABB, AEG Power Solutions, Allianz, American Apparel, American Express, AXA Versicherung, Becker Marine Systems, Bertelsmann, Bosch, Dassault Systemes, Dekra, Denso Automotive, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, DuPont, EnBW, Forum Verlag, Fraunhofer, Fresenius Medical Care, Fujitsu, IDG Medien, Kone, LCC Telecom, Mann+Hummel, McDonald´s Europe, Media Markt, Umweltministerium, MTU, NTT, Philip Morris, Recaro, Renault, SEW Eurodrive, Siemens, Stadtsparkasse Düsseldorf, Steinbeis, Toyota, TÜV Rheinland, Verbraucherzentrale Bayern, Versicherungskammer Bayern, Voestalpine, Volkswagen und Zeiss.
Artikel unserer Freiberufler: Mit Coaching zum Erfolg
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. Dieses Mal stellen wir Ihnen unseren Freelancer 269 (Kategorie 'Coaching') aus Schleswig-Holstein vor. Der promovierte mehrfache Buchautor hat fast 20 Jahre Management- und Führungserfahrung auf erster und zweiter Ebene in mittelständischen Unternehmen und Konzernen.
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Coaching hat als Prozessklärung das Ziel, vorhandene Aktivitäten, Verhaltensweisen und Bewertungen im Arbeitsfeld des Klienten zu überprüfen. Sollten Anpassungen bestehender Aktivitäten notwendig sein oder sich ganz neue Aktivitäten herausbilden, werden diese im Coachinggespräch identifiziert und es wird dann gemeinsam herausgefunden, wie dies am besten geschehen kann. Grundsätzlich sollten daher die vielfältigen Bestandteile der Situation und der Umsetzung analysiert, bewertet und gelöst werden.
Die To-Do-Liste fasst die Coachingsitzung zusammen und enthält ein Zukunftsbild der Aktivitäten und der erwarteten Ergebnisse. Eine To-Do-Liste ist so gestaltet, dass zukünftige Situationen erfolgreich bearbeitet werden können und der Klient stabilisiert in seine von ihm zu verändernde Realität gehen kann. Die To-Do-Liste umfasst auch die Zielsetzung im Sinne einer persönlichen Zielvereinbarung, die Beschreibung der Strategien/Maßnahmen zur Zielerreichung, die beteiligten Personen und die unterlegten Geschäfts- oder Handlungsprozesse.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Warum manche Projektmanager nie Erfahrungen sammeln
Eine wahre Geschichte, die sich bei einem deutschen IT-Systemhaus zugetragen hat:
Ein Unternehmensberater wird beauftragt herauszufinden, warum eine Vielzahl der Kundenprojekte das Zeit- und Kostenbudget verfehlen. Schnell stellt er fest, dass die meisten Projektmanager unerfahren sind und oft nur ein bis zwei Jahre Projekterfahrung haben.
Auf die Frage, warum es im Unternehmen kaum erfahrene Projektmanager gibt, antwortet der Geschäftsführer: „Sobald ein Projektmanager im Projekt scheitert, wird er entlassen“.
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