Freelance-Market Newsletter 07/2010
Liebe Leser,
der Sommermonat Juli ist nach dem römischen Kaiser Julius Caesar benannt, der im Jahre 46 den Kalender reformierte und damit den Julianischen Kalender schuf. Aus diesem Anlass, wollen wir diesen Newsletter dem Thema Reformen und Veränderungen widmen.
So berichten wir, wie ein neuer Speicherchip die Digitalfotografie reformieren kann, sprechen von positiven Veränderungen beim Suchmaschinenranking von Freelance-Market und zeigen, wie EU-Telekommunikationsreformen die grenzüberschreitende Freelancerarbeit erleichtert. Auch thematisieren wir die möglichen Veränderungen für Dolmetscher und Übersetzer, falls sich Esperanto als neue Sprache der Diplomatie etabliert.
Um Veränderungen im Freelancer-Vertragsrecht geht es in unserem regelmäßigen Rechtsbeitrag des auf Freiberuflerrecht spezialisierten Anwalts Florian Wörtz aus Stuttgart: Laut aktuellem Gerichtsurteil muss ein Projektvermittler seinen Freiberufler entschädigen.
Und im Artikel unserer Freiberufler sprechen wir davon, wie Führungspersönlichkeiten durch Coaching tiefgreifend verändert werden können. Im Kontrast dazu handelt unser Freiberuflerwitz von einem Coach, der die gespaltene Persönlichkeit seines Klienten keinesfalls verändern will.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Kamera-Memorycard mit eingebautem WiFi geplant
Toshiba hat soeben eine Kooperation zur Entwicklung einer SD-Speicherkarte mit eingebauter Funkübertragung unterzeichnet. Wird die spezielle Speicherkarte in eine gewöhnliche Digitalkamera eingelegt, sei diese in der Lage, Fotos mit jeder beliebigen Digitalkamera auszutauschen, sofern in diese ebenfalls eine WiFi-Speicherkarte eingelegt ist.
Die neue Speicherkarte erkennt automatisch alle in der Nähe befindlichen Kameras und ermöglicht so den einfachen und schnellen Fotoaustausch der Kameras untereinander. Zusätzlich lassen sich natürlich auch Bilder mit beliebigen WLAN-fähigen Computern austauschen. Damit die neue Technik reibungslos funktioniert, hat Toshiba ein spezielles Industrieforum zur Förderung funkfähiger Speicherkarten ins Leben gerufen.
Gerichtsentscheidung: Das Risiko geplatzter Aufträge darf nicht auf Freiberufler abgewälzt werden
Häufig sind die Verträge von Vermittlungsagenturen so gestaltet, dass Freiberuflern keine Entschädigung zusteht, wenn sich ein Projektbeginn verzögert oder das Projekt gar ganz abgesagt wird. Diese Klauseln verstoßen jedoch gegen geltendes Zivilrecht und sind daher nicht rechtswirksam.
Das Landgericht Frankfurt am Main hat dies in einem aktuellen Vergleich bestätigt (Az. 2-12 O 374/09). So kann der Vermittler die aus seinem Vertragsverhältnis bestehenden Risiken mit seinem Vertragspartner - dem Auftraggeber - nicht einfach auf den Freiberufler abwälzen. Der Freiberufler kann verlangen, dass der ihm entstandenen Schaden, sowohl aus nutzlosen Aufwendungen und Spesen als auch aus entgangenem Gewinn, vom Vermittler ersetzt wird.
Bei Freelance-Market ist kein Vermittler dazwischengeschaltet, sondern das Vertragsverhältnis kommt direkt zwischen Auftraggeber und Freiberufler zustande. Aber auch bei einem direkten Vertrag kann der Freiberufler einen eventuellen Schaden vom Auftraggeber ggf. ersetzt bekommen. Bei Schäden aus nicht zustande gekommenen Aufträgen kann es sich für den Freiberufler lohnen, die eigenen Ansprüche von einem Rechtsanwalt überprüfen zu lassen.
Freelance-Market jetzt in Bing ganz oben
Wie gut Freelance-Market zur Suche nach Freiberuflern ist, spricht sich immer mehr herum. So werden wir immer häufiger in der Presse und in Fachmagazinen erwähnt. Inzwischen gibt es über tausend Internetseiten, darunter zahlreiche Fachverbände, die mit uns verlinkt sind.
Dadurch hat Freelance-Market eine hervorragende Bewertung bei Google und anderen Internetsuchmaschinen erreicht. So sind wir seit kurzem bei Bing.de bei der Suche nach 'Freelance' an erster Stelle. Für diesen Erfolg bedanken wir uns bei den zahlreichen Verbänden, Firmen und Freelancern, die einen Link auf www.freelance-market.de gesetzt haben.
Handynutzung im Ausland ab Juli billiger
Bereits vor zwei Jahre hatte die EU kontinuierlich sinkende Preisobergrenzen für die Mobilfunknutzung im Ausland festgelegt. Dementsprechend werden zum 1.7.2010 die Minutengebühren für abgehende Mobilfunkgespräche EU-weit auf maximal 46 Cent brutto begrenzt. Bisher waren dafür 51 Cent zu berappen. Auch die Roaminggebühren für die Annahme von Mobilfunkgesprächen fallen um fünf Cent auf 18 Cent pro Minute.
Von der Preisabsenkung profitieren natürlich auch zahlreiche Freiberufler, die sich für einzelne Projekte nur kurz im Ausland aufhalten, so dass sie sich keine lokale SIM-Karte zulegen.
Leider lässt eine Begrenzung der Datenroamingkosten noch auf sich warten. Zwar dürfen Netzbetreiber nur maximal ein Euro pro Megabyte untereinander abrechnen, aber es ist ihnen freigestellt, mit welchem Aufschlag das MB dem Endkunden in Rechnung gestellt wird. Immerhin zwingt die EU die Netzbetreiber zu einer weiteren Senkung der Internverrechnung auf 50 Cent pro MB im Jahr 2011.
Übrigens werden zum 1.7. auch die Gebühren für den Versand von SMS stark reduziert auf 13 Cent, so dass es makabererweise inzwischen meist preiswerter ist, SMS aus dem EU-Ausland zu versenden als aus Deutschland selbst.
Sollten Sie öfters im Ausland tätig sein, lohnt sich der Erwerb einer lokalen Prepaid-SIM-Karte, die es in vielen Ländern bereits für einstellige Eurobeträge gibt.
Esperanto bald neue Sprache der Diplomatie?
Die 140 Übersetzer und Dolmetscher, die bei Freelance-Market gelistet sind, decken zwar bereits über 33 Fremdsprachen ab, aber die Plansprache Esperanto ist bei Freelance-Market nur in zwei Profilen zu finden. Dies könnte sich jetzt aber bald ändern: Deutschlands neuer Botschafter in Russland zählt neben Deutsch auch Esperanto zu seinen Muttersprachen.
Ulrich Brandenburg, der seit April diesen Jahres Berlins Vertreter in Moskau ist, bestätigte in einem Interview mit der “Moskauer Komsomolz” dass er von Kindheit an mit seinen Eltern Esperanto gesprochen hat und auch heute noch viele Esperanto-Freundschaften in aller Welt pflegt. Darunter auch einige Diplomaten aus anderen Ländern.
Ulrich Brandenburg ist also nicht der einzige Diplomat, der fließend Esperanto spricht. Auch der deutsche Wirtschaftsattachee in Kamerun, der deutsche Pressereferent in der Ukraine, ein ägyptischer Botschafter, der ehemalige Botschafter Australiens in Deutschland, der frühere österreichische Bundeskanzler und mindestens ein Europaparlamentarier haben sich zu Esperanto bekannt.
Es könnte also durchaus passieren, dass ein für die deutsche Vertretung arbeitender Dolmetscher plötzlich auch Esperanto beherrschen sollte. Da Esperanto aufgrund seiner Regelmäßigkeit etwa fünfmal schneller erlernbar ist als andere Sprachen, ist die Eintrittsbarriere für neue Sprachdienstleister gering.
Artikel unserer Freiberufler
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel im Freelance-Market-Newsletter kurz vorstellen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unseren Anbieter Nr. 269 (Kategorie 'Coaching') aus Schleswig-Holstein vor. Der promovierte mehrfache Buchautor hat fast 20 Jahre Management- und Führungserfahrung auf erster und zweiter Ebene in mittelständischen Unternehmen und Konzernen.
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'Coaching hat als Prozessklärung das Ziel, vorhandene Aktivitäten, Verhaltensweisen und Bewertungen im Arbeitsfeld des Klienten zu überprüfen. Sollten Anpassungen bestehender Aktivitäten notwendig sein oder sich ganz neue Aktivitäten herausbilden, werden diese im Coachinggespräch identifiziert und es wird dann gemeinsam herausgefunden, wie dies am besten geschehen kann. Grundsätzlich sollten daher die vielfältigen Bestandteile der Situation und der Umsetzung analysiert, bewertet und gelöst werden.
Die To-Do-Listen fassen die Coachingsitzung zusammen und enthalten ein Zukunftsbild der Aktivitäten und der erwarteten Ergebnisse. Eine To-Do-Liste ist so gestaltet, dass zukünftige Situationen erfolgreich bearbeitet werden können und der Klient stabilisiert in seine von ihm zu verändernde Realität gehen kann. Eine To-Do-Liste umfasst auch die Zielsetzung im Sinne einer persönlichen Zielvereinbarung, die Beschreibung der Strategien/Maßnahmen zur Zielerreichung, die beteiligten Personen und die unterlegten Geschäfts- oder Handlungsprozesse.'
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Freiberuflerwitz des Monats
Ein Persönlichkeitscoach erzählt gerade seinem Kollegen, von seinem tollsten Klienten, einer Führungskraft, die eine wirklich extrem gespaltene Persönlichkeit besitze.
'Was soll denn daran toll sein', fragt sein Kollege, 'schließlich machen wir doch beide Businesscoaching und keine klinische Psychologie?'.
Der Coach kann diesen Einwand nicht gelten lassen und antwortet euphorisch: 'Nein, es ist wirklich ein ganz toller Klient gerade wegen seiner total gespaltenen Persönlichkeit. Er besteht jedes Mal darauf, dass ich ihm zwei Rechnungen ausstelle!'.
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