Freelance-Market-News 06/2021
Liebe Leser,
die Zahl der Coronafälle geht inzwischen erfreulicherweise stark zurück und zahlreiche Einschränkungen werden schrittweise aufgehoben. Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken, was uns die Coronakrise auch an Positivem gebracht hat und um einen Ausblick in die Nach-Corona-Zeit zu wagen.
So berichten wir von einer aktuellen Studie aus dem Harvard Business Review, der zufolge jetzt viele Menschen und Unternehmen ein gesundes Maß an Resilienz aufbauen konnten.
Gerade in unsicheren Zeiten überlegen sich immer mehr Menschen, ob es nicht möglich ist, die Freiheit eines Freiberuflers mit einer sozialen Absicherung eines Angestellten zu kombinieren. Wie das gehen kann, zeigen wir in einem Video zum Thema Gehaltsträgerschaft.
Inzwischen haben immer mehr Menschen Erfahrungen mit Videokonferenzen gesammelt. Da Zoom und Skype nach Corona nicht wieder verschwinden werden, geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie wirkungsvolle Tele-Meetings organisieren können.
In unserem Freiberufler-Artikel geht es dann noch um die effiziente Erfassung von Outsourcing-Dienstleistungen und im Freelancer-Witz am Schluss hören wir, wie ein Behördenleiter die Arbeitsmentalität seiner Mitarbeiter einschätzt.
Ich wünsche auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Resilienz: Wie Sie die Corona-Krise nutzen können, um Ihre Widerstandskraft auszubauen
Nachdem wir hoffentlich das Schlimmste der Corona-Krise überstanden haben, wurde uns nicht ganz freiwillig das Geschenk der Resilienz oder Widerstandsfähigkeit zuteil. Resilienz (lateinisch für Zurückspringen) ist ein Prozess, in dem Personen auf Herausforderungen reagieren, in dem sie ihr Verhalten anpassen.
Die Harvard Business Review veröffentlichte kürzlich zwei Studien zur Resilienz. Die eine Studie befasste sich mit den Quellen der Resilienz, Methoden zur Bewertung der Resilienz und den besten Möglichkeiten, um Resilienz bei sich selbst, Mitarbeitern und Kollegen zu stärken. Eine zweite Studie befragte 25 000 Unternehmer, Freelancer und Berufstätige in 25 Ländern, um globale und soziodemografische Unterschiede zur Resilienz aufzudecken.
Beiden Studien zur Folge ist die Resilienzfähigkeit zwar kaum von Geschlecht, Altersgruppe oder Nationalität abhängig, es gibt aber einige überraschende Zusammenhänge:
Erste Erkenntnis: Je mehr eine Person exponiert war, desto höher war ihre Widerstandsfähigkeit. Personen, die 5 oder mehr Verbindungen zu Personen hatten, die an COVID-19 erkrankt waren, waren durchschnittlich fast viermal so hoch belastbar wie diejenigen, die keine oder nur eine Verbindung hatten. Dies deutet darauf hin, dass Resilienz gerade im Angesicht von Leid und Widrigkeiten entwickelt und gestärkt wird.
Zweite Erkenntnis: Je realer oder substantieller die Bedrohung für eine Person ist, desto resilienter wird sie. Menschen, die mehrere Veränderungen (5 oder mehr) an ihrem Arbeitsplatz erlebt hatten, waren mit 13-fach höherer Wahrscheinlichkeit hoch resilient als diejenigen, die keine oder nur eine Veränderung erlebt hatten. Die hier betrachteten Veränderungen betrafen z. B. Arbeitszeit, Einkommensniveau, höherer Einsatz von Technologie, Entlassungen usw. Dies deutet darauf hin, dass Resilienz insbesondere dann aufgebaut wird, wenn man mit unerwarteten Veränderungen konfrontiert ist.
Dritte Erkenntnis: Menschen sind besonders fähig, mit Widrigkeiten umzugehen und sich an schwierige Umstände anzupassen, wenn sie transparente, wahrheitsgemäße und direkte Informationen haben. Dies gilt gleichermaßen für Unternehmen, Selbstständige und Angestellte.
Resilienz wird oft mit anderen Stärken, wie Entschlossenheit, Ausdauer und der Fähigkeit zu wachsen in Verbindung gebracht, Eigenschaften die gerade im Beruf und im Geschäftsleben wesentlich sind. Resilienz ermöglicht, sich von Stressquellen und Schwierigkeiten schnell zu erholen und psychisch gesund danach zu regenerieren. Unsere Fähigkeit, mit unerwarteten Herausforderungen und Veränderungen im Leben umzugehen, wächst mit jeder Erfahrung und wir gehen gestärkt aus Krisen hervor.
COVID-19 ist bei weitem nicht die einzige Quelle für Resilienz in unserem Leben. Viele andere schwierige Situationen tragen dazu bei, dass wir im Laufe unseres Lebens immer mehr Resilienz entwickeln. Nutzen wir die Resilienz als eine besondere Kraft, die wir in uns tragen, um in den dunkelsten Zeiten hell zu leuchten.
Video: Gehaltsträgerschaft für Freelancer – gleichzeitig angestellt und frei
Während die meisten Selbstständigen lieber auf eigene Rechnung fakturieren, erreicht uns immer wieder die Frage, ob Freelancer sich vorübergehend auch für ein Projekt anstellen lassen können. Dies scheitert allerdings häufig daran, dass die beauftragende Firma dies nicht will.
Durch das exklusive Partnerschaftsabkommen mit der SKALIS Deutschland GmbH können die bei Freelance-Market gelisteten Selbstständigen die Gehaltsträgerschafts-Dienstleistung von SKALIS zu einem Vorzugspreis in Anspruch nehmen.
Die Arbeitsverhältnis-Form der “Gehaltsträgerschaft” wird bereits in anderen europäischen Ländern genutzt. SKALIS Deutschland stellt dabei den Freelancer für ein oder mehrere Projekte ein. Der Freelancer erhält so die Gehaltsabrechnungen und Sozialversicherungen eines Angestellten. Die Trägergesellschaft (SKALIS) stellt die Leistungen des Freelancers dem Auftraggeber in Rechnung.
Für den Freelancer und den Auftraggeber kann das Modell der Gehaltsträgerschaft einige Vorteile haben: Keine Verwaltungsausgaben für Lohnabrechnungen und Arbeitslosenversicherung, keine Probleme mit Scheinselbstständigkeit, geringes Risiko für den Auftraggeber und regelmäßige Gehaltszahlung ohne Zahlungsverzögerungen.
Falls Sie unser kostenloses Webinar zur Gehaltsträgerschaft am 20.5.2021 verpasst haben, können Sie es sich jetzt hier als Video in Ruhe ansehen.
Übrigens: Durch die exklusive Partnerschaft bietet SKALIS den bei Freelance-Market gelisteten Freiberuflern an, ihre bereits bestehenden Kundenaufträge einzubringen und dafür nur eine kleine Marge von 5 bis maximal 10% zu berechnen (abhängig von Dauer und Umsatz des Projekts). Freiberufler und Auftraggeber, die dieses Angebot nutzen möchten, gehen einfach auf die Skalis-Eingabemaske und profitieren vom speziellen Freelance-Market-Rabatt.
Tipps für effiziente Online-Meetings
Jeder Zehnte ist schon einmal in einer Online-Besprechung eingeschlafen, das belegt die NeXR-Studie 'Digitale Meeting-Kultur'. Kein Wunder, wenn die Mitarbeiter im Home-Office neben dem normalen Workload mit zusätzlichen virtuellen Meetings und der Kinderbetreuung im Homeschooling belastet werden.
Laut IT-Daily (Link) hat während des ersten Lockdowns die Anzahl der Online-Meetings pro Person um 12,9 Prozent und die Anzahl der Teilnehmer pro Online-Meeting um 13,5 Prozent zugenommen. Eine Art Remote-Work-Fatigue – eine Müdigkeit gegenüber Online-Meetings – stellt sich ein. Die Motivation sinkt, die Kamera einzuschalten und sich selbst zu beteiligen oder überhaupt an dem Meeting teilzunehmen.
Doch ist es nicht nur diese Müdigkeit, die virtuelle Meetings belastet. Es sind auch verschiedene Verhaltensweisen von Mitarbeitern, die die Produktivität oder aktive Teilnahme an den Meetings beeinflussen. Im Home-Office verstärken sich diese Eigenschaften mitunter sogar, wodurch Diskussionen und Ergebnisse eines Meetings stark variieren können. So nutzen viele Mitarbeiter die „freie“ Zeit im Meeting, um private Nachrichten zu checken, im Internet zu surfen oder sich mit Kollegen abseits im Chat zu unterhalten. Ist zudem der Ton nicht stummgeschaltet, kommen störende Tipp-Geräusche für die gesamte Meeting-Gemeinschaft hinzu. Das alles sind ablenkende Störfaktoren, die die Produktivität eines Meetings beeinflussen.
Mitarbeiter empfinden Meetings oft als lästig. Sind es zu viele Meetings, kommen Mitarbeiter nur bruchstückhaft dazu, sich den eigentlichen Aufgaben zu widmen, da der Arbeitstag in lauter kleine Segmente unterteilt wird. Team- beziehungsweise Meeting-Leiter sollten sich gut überlegen, welche Kollegen es wirklich in dem Meeting braucht. Die optimale Anzahl liegt durchschnittlich zwischen sieben bis zehn Mitarbeitern. Bei einer kleinen Anzahl fühlt sich jeder Teilnehmer wichtig und involviert. Sie fühlen sich ermutigt, sich aktiv einzubringen und nicht nur stumme Zuhörer zu sein.
Darüber hinaus ist es wichtig, zu identifizieren, ob ein Live-Meeting überhaupt notwendig ist. Da viele Organisationen über den ganzen Globus verteilt sind oder Mitarbeiter von zu Hause arbeiten und mitunter ihre Arbeitszeiten flexibler gestalten, ist eine asynchrone Kommunikation wichtiger denn je. E-Mail, Meeting-Aufzeichnungen sowie vorab zu lesende Dokumente können als Ersatz für ein fixes Meeting dienen. Die asynchrone Kommunikation ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Arbeit zu einem Zeitpunkt zu erledigen, der für sie am günstigsten ist.
Ist ein Meeting doch nicht abzuwenden, können die gemeinsamen Live-Sessions vor allem für kollaborative Brainstormings und Planungen genutzt werden, um die gemeinsam verbrachte Zeit effektiv zu maximieren. Ungewöhnliche Umgebungen können dabei die Kreativität fördern. Startups gehen hier voraus und halten Meetings mitunter im Park, bei einem Spaziergang oder in der Küche ab. Im Stehen abgehaltene Meetings sind zudem meist kürzer und bringen gleichzeitig den Kreislauf in Schwung.
Wichtig ist auch die Auswahl der Personen, die am Meeting teilnehmen. So können nicht benötigte Teammitglieder ihre Zeit für die anstehenden Projekte nutzen, während sich die Meetingteilnehmer aktiv engagieren, um die Projekte voranzutreiben. Idealerweise sollten folgende Charaktertypen am Meeting beteiligt sein:
Der kreative Erfinder: Vor allem in kreativen Berufen, wie im Marketing, braucht es ständig frische Ideen und neue Konzepte. Daher benötigt jedes Meeting einen kreativen Erfinder, der interessante Ideen und Ansätze beisteuert und diese auch proaktiv im Meeting vorbringt. Damit werden oft die anderen Mitarbeiter inspiriert, um weiter an den Konzepten zu arbeiten und sich selbst zu engagieren.
Der Mitgestalter: Dieser Typ Mitarbeiter arbeitet gerne im Team. Er hört seinen Kollegen aufmerksam zu und durchdenkt die Ideen selbst. Statt diese aber mit Bedenken zu unterminieren, spinnt er die Fäden weiter und liefert wertvollen, ergänzenden Input. So treibt er die Ausarbeitung von Projekten sinnvoll voran und gibt neue Anreize für die Ausgestaltung und Umsetzung von ersten rudimentären Konzepten. Das Wort „aber“ gehört nur selten zu seinem Vokabular, deswegen arbeiten Kollegen gerne mit ihm zusammen. Pessimismus kennt er nicht.
Der Freiwillige: Gibt es während des Meetings Aufgaben zu verteilen oder werden aktiv Fragen in die Gruppe gestellt, ist der Freiwillige meist der Erste, der sich meldet, um Maßnahmen zu ergreifen. Er scheut sich vor keiner Zusatzaufgabe und zeigt so seinen Enthusiasmus für die Arbeit, das Unternehmen und dessen Vision. Auch in unbequemen Situationen, in denen sich niemand in den Mittelpunkt stellen möchte, äußert er sich bereitwillig, um auch an Problemen oder kritischen Sachverhalten zu arbeiten.
Der Zeitmanager: Jedes Meeting hat auch eine gewisse Zeitspanne. Diese sollte in der Regel von jedem Teammitglied eingehalten werden, sowohl was den Beginn als auch das Ende einer Konferenz betrifft. Der Zeitmanager sorgt in jedem Meeting dafür, dass diese Zeiten eingehalten werden, um das Zusammentreffen so effizient wie möglich zu gestalten und den Kollegen nicht unnötig mehr Arbeitszeit zu rauben. Darüber hinaus behält er im Blick, wenn sich Kollegen mit ihren Ideen zu dominant in den Vordergrund drängen und zu viel Redeanteil beanspruchen. Schließlich gibt es mehrere kreative Köpfe in Unternehmen, die ihren Standpunkt vortragen möchten. So kommen auch ruhigere Charaktere zu Wort, die sonst ins Abseits geraten könnten.
Der Koordinator: Um alle Gedankengänge und Ideen am Ende noch einmal zu überblicken und um Aufgabenbereiche zusammenfassend festzuhalten, braucht es einen Koordinator. Er ist ein echter Teamplayer, behält jeden Aspekt des Meetings im Blick und lenkt Diskussionen in die richtige Richtung. So werden zeitfressende Exkursionen vermieden und die Meetingzeit sinnvoll genutzt. Sie wissen auch um die Kompetenzen ihrer Kollegen und bringen diese an den geeigneten Punkten perfekt ins Spiel. Das gilt sowohl für den Gesprächsinhalt als auch die Übernahme von Aufgaben für die weitere Umsetzung der Konzepte.
Frage des Monats: Warum müssen alle Freelancer-Profile mit einem Stundensatz versehen sein?
Der feste Stundensatz verbessert die Vergleichbarkeit der Angebote und erspart Nachfragern und Freelancern zeitaufwändige Preisverhandlungen. Der Stundensatz ist daher bei Freelance-Market verbindlich, die Stundensatz-Angabe erfolgt im Profil als Nettobetrag (ohne Mehrwertsteuer) und ohne Reisekosten/Spesen. Freelancer sind gegenüber ihren Nachfragern an diesen Stundensatz gebunden.
Falls Freelancer unterschiedliche Stundensätze für unterschiedliche Aufgaben haben, ist der höchste Stundensatz im Profil anzugeben. Konstellationen mit geringeren Stundensätzen können im Profil beschrieben werden, beispielsweise “20% geringerer Stundensatz bei Aufträgen über 100 Stunden”.
Artikel unserer Freiberufler: Erfassung von Outsourcing-Dienstleistungen
Freiberufler können sich mit einem kurzen Artikel in diesen Freelance-Market-News präsentieren. Heute stellen wir Ihnen unseren Immobiliendienstleister Nr. 316 aus Schwetzingen vor:
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Meine Spezialität sind alle Fragen des Immobilien- und Facility-Managements sowie das Outsourcing von Dienstleistungen, die nicht zum Kerngeschäft Ihres Unternehmens zählen. Dazu verfüge ich über die passenden Benchmarks für die Analyse Ihrer derzeitigen Situation und umfassendes Umsetzungs-Know-How. Für die Dienstleister der Branche optimiere ich deren Angebote und unterstütze die Vertriebsprozesse.
So entwickelt meine Firma derzeit mit einem führenden deutschen Gebäudedienstleister ein strategisches Gesamtkonzept zur optimalen Marktausrichtung. Um dem Markt genau zu verstehen, führe ich eine Vielzahl von Expertengesprächen mit Entscheidern auf Kundenseite, ergänzt durch eine umfassende, repräsentative Markterhebung bei rund 1000 potenziellen Kunden verschiedener Branchen.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Arbeitsmentalität
Eine wahre Geschichte: Neulich habe ich den Leiter des Staatsarchivs eines Bundeslandes besucht. Ich habe mir alles angesehen und dann neugierig den Leiter gefragt, wie viele Menschen hier eigentlich arbeiten. – Seine knappe Antwort: 'So etwa die Hälfte'.
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